Familie 9 - Testbericht 1

„Die Stimme der Natur läßt sich nicht überschreien“ (Wieland, 1767)

Schaue ich aus meinem Fenster, sehe ich Grün. Sobald ich aber einen Stadtspaziergang unternehme, sieht es da eher mau aus. Außerhalb der grünen Lunge (Stadtgarten) sieht es an diesem verregneten Freitagmittag, Anfang April grau und düster aus. Vor allem die Achse Ochsenhauser Hof - Marktplatz - Viehmarktplatz bietet meiner Meinung nach wenig Grün.

Die Befahrbarkeit für PKW scheint hier noch Vorrang zu haben. Auswirkung hat diese Ausrichtung auf die absolute Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem PKW, auch auf mein tägliches Mobilitätsverhalten. Als Fahrradfahrer schätze ich die Größe der Biberacher Innenstadt und die einfache Erreichbarkeit aller notwendigen Angebote sehr. Die Fahrt mit dem Fahrrad oder der Gang zu Fuß bedarf allerdings oft Vorsicht, um nicht mit einem PKW mit überhöhter Geschwindigkeit zu kollidieren.

Positiv ist der Ansatz der vielen 30er Zonen in der Innenstadt, an die sich aber, vor allem abends, leider zu wenig gehalten wird. Generell sollte für das gemeinsame Verkehrsverhalten aller Verkehrsteilnehmer mehr Sensibilität geschaffen werden. (Zum Beispiel ist die Befahrbarkeit gewisser Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung für Fahrradfahrer den PKW Fahrern oft nicht bewusst.)

Verkehrsberuhigte Zonen würden die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Innenstadt erhöhen. Meiner Meinung nach, zeigt die aktuelle, ungewollte Verkehrsberuhigung durch die Bauarbeiten in der Wielandstraße eine wirkliche Alternative auf. Die Atmosphäre im Bereich des Marktplatzes nehme ich seitdem deutlich entspannter wahr.