Familie 5 - Testbericht 1


Die Woche über war viel los, Vorlesung hier, Hochschulsport dort, eine Party im Abdera am Mittwoch, die Sicherstellung der Grundversorgung durch die Hochschulmensa und die Verplantheit in den ersten Semestern haben mich ganz vergessen lassen, einzukaufen. Meinem Mitbewohner geht es offensichtlich ähnlich und wir beschließen in die Innenstadt zu gehen, um etwas Essbares zu organisieren.

Bei unserem Gang an der Waldseer Straße entlang beschließen wir, eine der zahlreichen Imbissbuden in der Innenstadt aufzusuchen – hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis für den studentischen Geldbeutel einfach noch. Ob Döner beim Regenbogen-, Stern-, City- oder Stadt-Kebap, Gyros bei El Greco oder Spätzla to Go bei der Metzgerei Koch – irgendetwas lacht einen eigentlich immer an.

Doch vorbei an Kino und Jugendkunstschule erblicken wir schon von weitem ein buntes Treiben – es ist Wochenmarkt. Überall sind Stände mit Produkten aus der Region aufgebaut, von Schwiegermutterkäse beim Feinkosthändler über Eier frisch vom Bauern bis hin zum Holzbackofenbrot vom - bis über die Landesgrenzen hinaus bekannten - Achstetter Holzofenbeck – man bekommt einfach alles was das Herz begehrt.

Gleichzeitig sind die Produkte nur unwesentlich teurer als im Supermarkt und man bekommt ab und an etwas von den HändlerInnen geschenkt, was den Wochenmarkt zu einer echten und sympathischen Alternative zu den immergleichen Produkten aus dem Supermarkt werden lässt. Und durch die vielen Einheimischen herrscht dabei jedes Mal ein ganz besonderes Flair, sodass man sich richtig hoimelig fühlt, wie der geneigte Oberschwabe sagen würde.

Mein Mitbewohner und ich beschließen kurzerhand, uns zuerst noch mit Produkten vom Markt für das Abendessen einzudecken und anschließend etwas an den zahlreichen Essensständen entlang der Stadtpfarrkirche St. Martin zu holen. Hier hat man die breite Auswahl zwischen typisch Schwäbisch, heiß und fettig vom Grill, Dinette und Burger. Wer mag, kann seinen kulinarischen Horizont allerdings auch mit Falafel-Bowls, indischen Tagesgerichten oder Tempura erweitern.

Da an diesem Tag die Sonne über Biberach lacht, setzen wir uns mit unserem Essen auf die Stufen am kleinen „Bächle“ hinter der Stadtpfarrkirche. Dort sitzt man durch das vorbeifließende „Bächle“ einerseits schön, kann während dem Essen Sonne tanken und trifft Gott und die Welt, um über den neuesten Stadttratsch zu Quatschen.

Nach dem Mittagessen am Bächle begeben wir uns langsam wieder Richtung WG zurück. Dem Eiscafé Venezia an der Ecke Marktplatz/Hindenburgstraße können wir dabei noch widerstehen, wenige Meter weiter an der Eisdiele Lieblingseis ist die Versuchung jedoch zu groß und wir gönnen uns noch ein Eis zum Nachtisch. Die vielen außergewöhnlichen Sorten wie Orange-Karotte-Kokos, Basilikum und Pinienkerne oder Latte Macchiato und gleichzeitig echte Klassiker wie Vanille oder Blaubeere/Himbeere in dieser Eisdiele machen einem die Entscheidung dabei jedes Mal aufs Neue nicht gerade einfach.

Zum Abschluss genießen wir schließlich links vorbei am Kino unser Eis in der Sonne im Wielandpark. Im einzigen richtigen Stadtpark Biberachs ist es bis auf ein paar Kids, die am großen Teich in der Mitte des Parks spielen, meist ruhig. Gleichzeitig laden zahlreiche Bänkchen zum Verweilen in der Sonne ein. Der ideale Ort also, um runterzukommen und zu entspannen.