Familie 1 - Testbericht 1

 

In die Stadt gehen: Das bedeutet für uns in erster Linie „Erledigungen nach Plan“ – eine Liste in der Hand und effiziente, kurze Wege. Seit sechs Monaten sind wir auch Eltern. Da ticken die Uhren sowieso anders und der Ausflug in die Stadt sollte meistens nach zwei Stunden erledigt sein, weil die Geduld oder der Hunger des kleinen neuen Erdenbürgers dem Ganzen einen eigenen, neuen Rhythmus geben.

Wir brauchten ein paar Zutaten für Babys ersten Brei. Da bietet sich natürlich an, auf dem Wochenmarkt zu kaufen. Frisch, zum Anfassen, regional und einfach ein schönes Erlebnis. Resümee des Tages: Ein geschenkter Apfel und eine geschenkte Birne. So was passiert einem nur auf einem Wochenmarkt.

Weiter geht’s zum Haushaltswarengeschäft. Ein kleiner Schöpflöffel fehlt und wir haben eine genaue Vorstellung, wie dieser aussehen soll. Mit freundlicher Unterstützung sind wir direkt fündig geworden. Das ist ein gutes Gefühl. Kein Bangen, ob der Löffel auch so aussieht wie online beschrieben, kein Warten auf die Bestellung, keine Retoure. Wir finden das super.

Weiter geht’s zum Secondhandladen, ausgemistete Kleidung abgeben. Getreu dem Motto „Wenn etwas Neues kommt, muss etwas Altes gehen.“ Schon wieder ein gutes Gefühl.

Es folgt die erste Herausforderung: Der Kleine ist aufgewacht und hat Hunger. Hier darf man in Biberach kein Problem mit Stillen in der Öffentlichkeit haben. Leider gibt es kaum Sitzmöglichkeiten, vor allem abgeschiedene oder wind-/sichtgeschützte.

Ein offiziell stillfreundliches Restaurant oder Café wäre geschickt, ohne Verpflichtung bei dessen Besuch auch etwas konsumieren zu müssen. Danach will der Kleine nicht mehr im Kinderwagen liegen.

Es folgt die nächste Herausforderung: Kind tragen und gleichzeitig den leeren Kinderwagen schieben. Jetzt ist man sehr auf hilfsbereite MitbürgerInnen angewiesen, die einem die vielerorts vorherrschenden Schwingtüren aufhalten. Meistens hat man Glück. Am Ende haben wir das Baby ins Tragetuch gepackt und ab ging’s nach Hause mit dem Bus.