14.03.2024

PG-Sanierung beginnt

PG weicht auf andere Schulen aus
In den Osterferien beginnt die Sanierung des Pestalozzi-Gymnasiums. Während der erste Sanierungsabschnitt noch während des laufenden Betriebs im Schulgebäude geplant ist, brauchen Lernende und Lehrende ab dem Frühjahr 2025 für eineinhalb Jahre eine Ausweichmöglichkeit. Der überwiegende Teil des Unterrichts findet im dann bereits sanierten Teil des PG sowie in benachbarten Schulen statt. Alle 31 Klassen können hier aber nicht untergebracht werden. Deshalb ist auf dem roten Hartplatz neben dem TG-Heim ein Containerprovisorium geplant. Details wurden jüngst dem Bauausschuss präsentiert, darunter die Kosten. Diese belaufen sich voraussichtlich auf 2,5 Millionen Euro.
In den Osterferien beginnt die Sanierung des Pestalozzi-Gymnasiums mit dem ersten Bauabschnitt. ; © Stadt Biberach

Rund 48 Millionen Euro kostet die PGSanierung – für die Stadt ist das Projekt eines der finanziell größten seit Jahrzehnten. Neben der Sanierung selbst muss auch der Schulbetrieb im Zeitraum von Ostern 2024 bis Jahresende 2026 gut geplant und organisiert werden. Vor allem im zweiten Bauabschnitt, der im Frühjahr 2025 beginnen soll und die Schule zum Umzug zwingt. Die Stadtverwaltung hatte hierfür frühzeitig das Ausweichen in Container in Betracht gezogen.

Eine Lösung, die bereits bei der Sanierung der Braith- Grundschule zum Tragen gekommen war. Trotzdem sollen kommendes Frühjahr möglichst wenig Container aufgestellt werden. Die Stadtverwaltung hat deshalb mit dem PG und den Schulleitungen der umliegenden weiterführenden Schulen in der Schul- und Sportmeile erörtert, welche Räume das PG temporär nutzen kann.

„Diese Gespräche haben sich gelohnt“, sagte Baubürgermeister Christian Kuhlmann im Bauausschuss. Mittlerweile stehe fest, dass lediglich 17 Prozent der im zweiten Bauabschnitt zu sanierenden Schulfläche als Containerprovisorium bereitgestellt werden müssen.

49 Räume identifiziert

Neun Klassen- und Fachräume samt Nebenräumen müssen in den Containern Platz finden, insgesamt 1.082 Quadratmeter Programmfläche zuzüglich Fluren. „Das alles gelingt nur, weil die Schulen bereit waren, sich gegenseitig zu helfen“, lobte Kuhlmann. Insgesamt sind 49 Räume ausgemacht worden, die das PG übergangsweise nutzen kann.

Einige davon befinden sich im bis dahin sanierten Teil des PG, der Rest verteilt sich auf das Wieland- Gymnasium, die Mali-Gemeinschaftsschule und die Dollinger-Realschule. „Das ist ein tolles Ergebnis“, sagte der Baubürgermeister.

Verena Fürgut ergänzte, dass für die Phase des Umzugs ein minimales Raumprogramm zur Anwendung komme. Die Container seien zwar keine schöne Lösung, aber eine, die funktioniere. Die Leiterin des Amts für Bildung, Betreuung und Sport merkte an, dass die 49 identifizierten Räume bislang keinesfalls leer stünden. Vielmehr seien diese jetzt Teil eines großen Kompromisses. „Alle Schulen sind bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, dafür sind wir dankbar.“

Platz muss saniert werden

Der Hartplatz südlich der PG-Halle, auch „Roter Platz“ genannt, sei für das Containerprovisorium aufgrund seiner Lage und Größe der richtige Ort. Der Platz sei ohnehin sanierungsbedürftig und müsse nach dem Abbau der Container erneuert werden. Die Container sollen gemietet werden.

Inklusive der vorbereitenden Arbeiten am Gelände, der Erschließung, der Außenanlagen und der Kosten für Ingenieure sind Gesamtausgaben in Höhe von 2,5 Millionen Euro kalkuliert.

Rund um Ostern 2025 soll das Provisorium bezogen werden. Die Fraktionsvertreter lobten, wie viel Engagement Verwaltung und Schulen in diese Planung investiert haben.

„Das ist sicher die beste Lösung“, sagte Magdalena Bopp (FW). Sie störte sich allein an den 2,5 Millionen Euro „für ein Provisorium, das man später nicht mehr braucht“. Bopp erkundigte sich, ob ein Kauf der Container eine Alternative wäre und ob andere Gebäude wie beispielsweise das Pestalozzi-Haus auch geprüft worden seien.

Lutz Keil (SPD) lobte die Solidarität der Schulen. Von seiner Fraktion gebe es ausdrückliche Zustimmung. Er hoffe, die Umbauphase werde für Lehrer, Schüler und Eltern erträglich. Keil hakte außerdem nach, ob die auf dem Hartplatz wegfallenden Basketballkörbe an anderer Stelle aufgestellt werden.

„Wir sind begeistert, was hier geleistet wurde“, lobte Günter Warth (FDP). Dass für lediglich 17 Prozent der im zweiten Bauabschnitt zu sanierenden Schulfläche Container benötigt werden, sei kaum zu glauben. Warth wollte wissen, inwieweit die Container barrierefrei sind.

Petra Romer- Aschenbrenner (CDU) bezeichnete die Lösung als „durchdacht“, die gesamte Darstellung mache „absolut Sinn“. Der Containerstandort sei gut gewählt, wenngleich 2,5 Millionen Euro kein Pappenstiel seien. Auch sie äußerte den Wunsch, andernorts Basketballkörbe zu platzieren.

Rudolf Brüggemann (Grüne) würdigte die konstruktiven Gespräche und das „Zusammenrücken“ der Schulen. Barrierefreiheit könne in den Container wohl nicht vollständig umgesetzt werden, er hoffe aber auf Lösungen für Betroffene. Grundsätzlich sei die Planung gelungen. „Wir hoffen auf eine hohe Akzeptanz der Schüler und Lehrer.“

Alternativen wurden verworfen

Zur Frage nach den überprüften Räumlichkeiten erklärte Verena Fürgut, dass im Vorfeld vieles angeschaut worden sei, unter anderem im Jugendhaus. Diese Überlegungen seien aber angesichts der „extremen Einschränkungen“ durch den Schulbetrieb für diese Einrichtungen wieder verworfen worden.

Das Pestalozzi-Haus sei aufgrund der zu zu großen Entfernung keine Alternative. Basketball-Körbe gebe es an der Mali-Schule, ebenso das DFB-Minispielfeld. Man werde trotzdem prüfen, ob weitere Körbe in der Umgebung aufgestellt werden können.

Barrierefreiheit könne in der zweigeschossigen Containeranlage nicht in Gänze gewährleistet werden, das Thema werde aber bei der Gesamtplanung berücksichtigt. Sascha Mildenberger (Gebäudemanagement und Hochbau) erklärte zum Schluss, ein Kauf der Container sei keine Option. Die Miete sei erfahrungsgemäß deutlich günstiger.

Die Mitglieder des Bauausschuss gaben für das Containerprovisorium einstimmig grünes Licht. Im Gemeinderat steht das Thema abschließend am 21. März auf der Tagesordnung.