15.12.2023

Zwei neue Masten sollen Funklöcher schließen

Das Mobilfunknetz in und um Biberach soll ausgebaut werden. Dazu ist der Bau von zwei Mobilfunkmasten geplant. Ein Standort ist an der Mittelbiberacher Steige, der andere im Burrenwald. Der Verpachtung der beiden circa 400 Quadratmeter großen Teilflächen an die zu Vodafone gehörende Firma Vantage Towers AG für die Dauer von 20 Jahren stimmte der Hauptausschuss vergangene Woche einstimmig zu.

Mit dem Abbruch des ehemaligen Krankenhauses hat sich in Biberach auch der Mobilfunkempfang ver-schlechtert. Für die Firma Vodafone war der dort aufgestellte Funkmast weggefallen. Zwar konnte auf dem Gelände des DRK-Kreisverbands eine provisorische Lösung realisiert werden, jetzt zeichnet sich aber ein finaler Standort ab.

An der Mittelbiberacher Steige, von Biberach kommend auf der linken Seite vor den Kleingärten, plant die Firma Vantage Towers AG im Auftrag von Vodafone einen 33 Meter hohen Stahlgitter-Mast. Das städtische Grundstück ist derzeit als landwirtschaftliche Fläche verpachtet. Der zweite Standort für einen neuen Mast liegt auf Gemarkung Birkenhard im Bereich des Parkplatzes Burrenwald. Für das Waldgrundstück der Stadt ist das städtische Forstamt zuständig. Für beide Masten ist ein etwa zehn auf zehn Meter großes Fundament notwendig.

Wie Carolin Ehringer, Leiterin des Amts für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, im Hauptausschuss erklärte, bekomme die Stadt für beide Flächen pro Jahr einen Pachtzins in Höhe von 4.500 Euro. Die Firma, an die die Teilflächen verpachtet werden sollen, sei verpflichtet, die beiden Standorte nicht exklusiv an Vodafone, sondern auch an weitere Netzbetreiber unterzuvermieten.

Sechs Wochen Bauzeit Im nächsten Schritt sind Vermessungen und Bodengutachten geplant, anschließend folgen die Entwurfsplanung sowie das Genehmigungsverfahren. Vantage Towers AG rechnet mit einem Baubeginn in eineinhalb bis zwei Jahren. Die Bauzeit wird mit fünf bis sechs Wochen angegeben

Die Fraktionen
Über die Notwendigkeit der beiden Masten waren sich die Fraktionen einig. Christoph Kapfer (Grüne) sig-nalisierte Zustimmung, erkundigte sich nur nach Daten zu Feldstärken.

Es stehe außer Frage, dass flächendeckendes Mobilfunknetz gebraucht werde, sagte Karen Deibler (FW). Sie hoffe auf den notwendigen Rückhalt aus der Bevölkerung. Deibler wollte zudem wissen, woher der Strom für den Mast im Burrenwald kommt.

„Wir können nur zustimmen“, sagte Rudolf Metzger (SPD). Er hoffe, dass die bestehenden Funklöcher dann endlich abgedeckt werden.

Hildegard Ostermeyer (FDP) verwies darauf, dass es zuletzt in Sachen Mobilfunkempfang doch viele Ärgernisse gegeben habe. Deshalb begrüße sie diese Entwicklung. Auch sie erkundigte sich bei der Verwaltung, wie hoch die Akzeptanz bei der Bevölkerung eingeschätzt werde.

„Wir stimmen zu und nehmen die schmucklosen Funktürme in Kauf“, sagte Andreas Holland (CDU). Die Pacht sei moderat, aber dennoch willkommen.

Als „nicht so dramatisch“ ordnete Ralph Heidenreich (Linke) die geplanten Standorte ein. Diese seien weit genug weg von der Wohnbebauung. Auch er vermisste Details zur Strahlung, „um sachlich argumentieren zu können“, weshalb er sich bei der Abstimmung enthielt.

Carolin Ehringer verwies hierzu auf die Bundesnetzagentur, auf deren Internetseite sich eine Karte zu Funkanlagen und elektromagnetischen Feldern findet (EMF). Zur angesprochenen Akzeptanz seitens der Bevölkerung führte sie aus, dass jeder telefonieren und mit LTE-Geschwindigkeit surfen, nicht aber den Funkmasten in der Nähe haben möchte. Die Standorte seien deshalb so gewählt, dass sie nicht direkt an eine Bebauung angrenzten. „Wir hoffen, das stößt auf Akzeptanz.“ Bei der Stromversorgung im Burrenwald und auch an der Mittelbiberacher Steige müsse noch geklärt werden, an welchem Punkt der Anschluss genau erfolge.

Weitere Informationen
Über den Link https://www.bundesnetzagentur.de/ DE/Vportal/TK/Funktechnik/EMF/start.html kann die Karte mit den Positionen der Funkanlagen aufgerufen werden.