13.10.2023

Wirtschaftsministerium fördert Virenforschung: 25 Millionen für Fraunhofer-Einrichtung in Biberach

Das Wirtschaftsministerium fördert mit rund 25 Millionen Euro den Aufbau einer Fraunhofer-Einrichtung für Virus-basierte Therapien in Biberach. Damit soll der Pharmastandort Baden-Württemberg insbesondere in der Region zwischen Ulm und Bodensee weiter gestärkt werden. Den Bewilligungsbescheid über rund 25 Millionen Euro überreichte Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, vergangene Woche in Stuttgart an den Leiter des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), Markus Wolperdinger.

„Unser Land bietet ideale Voraussetzungen für die Entwicklung und Herstellung von viralen Therapien“, sagte die Wirtschaftsministerin bei der Übergabe des Förderbescheids. Baden-Württemberg sei bundesweit der stärkste Pharmastandort, besonders viele Pharmaunternehmen seien in der Region zwischen Ulm und Bodensee angesiedelt. Hier befindet sich das „Bio-Pharma Cluster South Germany“, dem mehr als 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Biotechnologie, der Pharmazie und der Medizintechnik angehören.

„Viren und virale Vektoren sind hochinnovative Therapieoptionen für bisher nicht oder nur unzureichend therapierbare Erkrankungen“, so Hoffmeister-Kraut. „Daher fördern wir den Aufbau einer Außenstelle für ‚Virus-basierte Therapien‘ des Fraunhofer IGB.“

Mit dem Fraunhofer IGB verfüge das Land über eine wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung, die im Bereich der Virenforschung eine einzigartige Expertise vorzuweisen hat. Von der Biberacher Außenstelle, die im kürzlich eröffneten ITZ Plus angesiedelt sein wird, würden nicht nur die Unternehmen und die Pharmaregion zwischen Ulm und Bodensee profitieren, sondern der gesamte Pharmastandort Baden-Württemberg.

Oberbürgermeister Norbert Zeidler zeigt sich erfreut ob dieser Nachricht. „Wir sind unheimlich stolz, dass wir mit der neu entstehenden Außenstelle in Biberach der erste nicht-universitäre Fraunhofer-Standort sein werden. Dies unterstreicht einmal mehr die strategische Bedeutung unserer Stadt auf der Bio-Pharma-Achse zwischen Ulm und Bodensee. Dieser Erfolg hat mehrere Väter. Ausdrücklich nennen möchte ich neben dem Unternehmen Boehringer Ingelheim und Prof. Dr. Uwe Bücheler insbesondere auch unseren Ersten Bürgermeister Ralf Miller und das Team unseres ITZ Plus. Der Aufbau dieser Außenstelle wird ein wichtiger Meilenstein in der Zukunftssicherung des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Biberach sein und Zug- und Strahlkraft für die gesamte Region entfalten.“

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Im Bereich der therapeutischen Viren verfügt das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart über eine langjährige Forschungserfahrung.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (4. v. l.) überreicht den Förderbescheid über 25 Millionen Euro vom Land für den Aufbau eines Fraunhofer-Instituts in Biberach.