15.12.2023

Steigende Zahlen bei Bädern, ÖPNV und Parkgaragen

Die Stadtwerke Biberach haben im Jahr 2022 die Umsätze in den drei Hauptgeschäftsfeldern Bäder, Parkierung und ÖPNV wieder deutlich steigern können. Dies gab Aufsichtsratsvorsitzender und Erster Bürgermeister Ralf Miller bei der Feststellung des Jahresabschlusses 2022 im Gemeinderat bekannt. Die beiden Jahre zuvor waren durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen geprägt. Nachdem 2020 und 2021 der Gesamtverlust noch jeweils bei mehr als zwei Millionen Euro lag, stand im vergangenen Jahr ein Minus von knapp einer Million Euro.

Das Frei- und Hallensportbad
Im Frei- und Hallensportbad tasteten sich die Besucherzahlen 2022 wieder an das Vor-Corona-Niveau heran. 144.746 Besucher bedeuteten ein Plus von 86.169 gegenüber dem Vorjahr. Das Hallensportbad verzeichnete gut 100.000 Besucher, das Freibad circa 40.000. Während das Freibad in den Jahren 2018 und 2019 Besucherzahlen in einer vergleichbaren Größenordnung hatte, waren es im Hallensportbad in diesen beiden Vor-Pandemie-Jahren jeweils mehr als 120.000. Die Bädersparte schloss 2022 mit einem Minus von 2,25 Millionen Euro ab.

Die städtischen Parkgaragen
In den städtischen Parkgaragen wird die kostenlose erste Stunde weiterhin intensiv genutzt. Im vergangenen Jahr waren knapp 44 Prozent aller Parkvorgänge kürzer als eine Stunde. Insgesamt wurden 2022 in den Tiefgaragen Stadthalle und Museum sowie im Parkhaus Ulmer Tor 821.944 Parkvorgänge verzeichnet – 103.663 mehr als im Jahr zuvor. Am besten frequentiert war die Tiefgarage Stadthalle (knapp 300.000 Parkvorgänge), gefolgt vom Parkhaus Ulmer Tor. In den drei Parkgaragen gibt es insgesamt 1.136 Stellplätze. Für die Sparte Parkierung steht zum Jahresende 2022 ein Verlust von rund einer Million Euro.

Der ÖPNV - 2,7 Millionen Fahrgäste
Die Fahrleistung im Buslinienverkehr ging 2022 gegenüber dem Vorjahr von 1,4 auf 1,33 Millionen Kilometer zurück. Grund waren laut den Stadtwerken anhaltende Fahrtausfälle des mit dem Stadtlinienverkehr beauftragten Subunternehmers. Das Anrufsammeltaxi kam auf 82.382 Kilometer Fahrleistung, 2021 waren es rund 64.000 Kilometer gewesen. Insgesamt wurden 2022 im Stadtverkehr, Überlandverkehr und mit dem Anrufsammeltaxi rund 2,7 Millionen Fahrgäste befördert, das sind fast 260.000 mehr als 2021. „Der ÖPNV wird jedes Jahr aus der öffentlichen Hand mit fast 3,8 Millionen Euro bezuschusst“, erklärte Ralf Miller. Ohne diese Mittel würde die Sparte für 2022 einen Jahresverlust von rund 3,3 Millionen Euro ausweisen. Miller berichtete überdies, dass im ÖPNV wichtige Weichen gestellt und Förderungen beantragt worden seien.

Ab 2025 sollen die ersten E-Busse im Stadtlinienverkehr fahren: „Dafür haben wir die Grundlagen geschaffen.“ Alles in allem hätten die Stadtwerke das Jahr 2022 mit einem „relativ ordentlichen Ergebnis“ abschließen können, fasste Miller zusammen.

Freibad – unentbehrliche Infrastruktur
Dies sahen auch die Fraktionen so. Man stehe hinter dem ÖPNV und dem Defizit, sagte Manfred Wilhelm (Grüne). „Im Bereich der Parkierung sehen wir aber schon noch Bedarf, das Defizit zu minimieren.“

Das Geschäftsjahr sei besser gewesen als erwartet, stellte Flavia Gutermann (FW) fest. Die unbesetzten Stellen seien aber ein Risiko. Das Augenmerk solle deshalb auf Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung liegen.

Auch Gabriele Kübler bat darum, die „Sorgen in der Personalpolitik“ ernst zu nehmen, gerade bei den Busfahrern. „Das betrifft die Bürger unmittelbar.“ Keine Busfahrer bedeuteten keine fahrenden Busse. „Das Thema muss erste Priorität bei der Geschäftsführung haben“, so Kübler, die außerdem das derzeit im Bau befindliche neue Freibad als „unentbehrliche Infrastruktur“ bezeichnete.

„Insgesamt sehr zufrieden“ zeigte sich auch Friedrich Kolesch (CDU). In allen Bereichen seien 2022 noch die letzten Corona-Auswirkungen zu spüren. Beim größten Defizitträger, dem ÖPNV, rechnet Kolesch zwar künftig mit steigenden Zuschüssen, auf der anderen Seite führe der Umstieg auf die E-Mobilität zu einem weiter steigenden Defizit. Dies sei aber der Preis für einen „sehr guten“ ÖPNV für eine Stadt der Größe Biberachs. „Es ist wichtig, das bestehende Angebot aufrechtzuerhalten.“