05.12.2023

Spielleitplanung für neue Spielplätze: Fahrplan bis 2028 steht

Welche Spielplätze werden saniert, neu gebaut oder aufgegeben? All diese Fragen beantwortet die Spielleitplanung, die sich den städtischen Spielplätzen und Kleinsportanlagen widmet. Der Gemeinderat beschloss vergangene Woche die bis 2028 vorausschauende Fortschreibung dieses konzeptionellen Leitplans. Kommendes Jahr werden vier Spielplätze neu gebaut beziehungsweise saniert. Auf der anderen Seite werden in den nächsten drei Jahren fünf Spielplätze aufgegeben.
Der Spielplatz Unterer Bühl gehört zu jenen, die in den nächsten Jahren aufgegeben werden sollen.; © Stadtverwaltung Biberach

Dabei handelt es sich um die Spielplätze Volmarweg, Klauflügelweg, Unterer Bühl, Neusatzweg und Dunantstraße. Nach Auffassung der Verwaltung gibt es hier entweder eine geringe Auslastung, alternative Spielplätze in der Nähe oder es sind neue Spielplätze in der Nachbarschaft geplant. Der Spielplatz Birkendorf-Grundschule wird außerdem in den neuen Campus der Grundschule integriert.

13 Spielplätze hat die Stadt in den vergangenen fünf Jahren saniert oder neu gebaut. Doch auch in den nächsten Jahren ergibt sich allein aufgrund der Vielzahl – 58 Spielplätze, fünf Bolzplätze, ein Skaterplatz, zwei DFB-Minispielfelder betreut die Stadt – weiterer Handlungsbedarf. Nachdem im Bauausschuss bereits im Juli über den Entwurf zur Fortschreibung der Spielleitplanung diskutiert worden war, wurden in der Zwischenzeit die Öffentlichkeit und Interessensgruppen beteiligt. Wesentliche Änderungen haben sich laut Verwaltung nicht ergeben.

Vor dem finalen Beschluss im Gemeinderat war die Spielleitplanung in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung diskutiert worden.

Die Fraktionen lobten das Instrument der Spielleitplanung durchweg. „Dieses Planung für die nächsten Jahre gibt Sicherheit, auch für die finanziellen Mittel“, sagte Rudolf Brüggemann (Grüne), der aber auch den Wunsch äußerte, mehr an inklusive Spielgeräte zu denken. Kritischer beurteilte Brüggemann die geplante Aufgabe von Spielplätzen und bezog sich dabei auf eine DIN-Empfehlung, nach der ein Spielplatz in einer Entfernung von maximal 200 Metern erreicht werden sollte.

„Das Papier hat sich bewährt“, äußerte sich auch Magdalena Bopp (FW) positiv zur Spielleitplanung. Zur von „Jugend Aktiv“ eingegangenen Anregung, möglichst mehr „multifunktionale Flächen“ anzubieten, merkte sie an, dass es davon schon genügend gebe. „Diese muss man dann auch nutzen.“ Dem Abbau von nicht mehr benötigten Spielplätzen stimmte Bopp zu: „Man kann nicht alles aufrechterhalten.“ Sie kritisierte allerdings, dass im kommenden Jahr vier Spielplätze neu gebaut oder saniert werden – der Viehmarktplatz bekommt einen neuen Spielpunkt, die Spielplätze Nickeleshalde auf dem Mittelberg (siehe gesonderter Bericht unten) und Sachsen in Ringschnait werden komplett sowie der Spielplatz Hölzle teilweise saniert. „Eigentlich wollten wir zwei pro Jahr machen, das ist zu viel“, sagte Bopp.

Platz für Jugendliche
Zustimmung gab es ebenfalls von der SPD. Gabriele Kübler nahm die Stellungnahmen zum Anlass, einen Workshop mit „Jugend Aktiv“ und dem Jugendparlament anzuregen. So könne in Erfahrung gebracht werden, welche Wünsche die Jugendlichen heutzutage hätten. „Jugend Aktiv“ hatte eine „dezidierte Betrachtung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren“ vermisst.

Bei den Spielplätzen, die aufgegeben werden sollen, erkundigte sich Kübler nach der künftigen Nutzung der Flächen. Unterstützung für die Spielleitplanung signalisierte Oliver Lukner (FDP). Ihm sei wichtig, dass mit dem Konzept nicht der Eindruck vermittelt werde, dass alles auf einmal gemacht werden könne. Bei den wegfallenden Spielplätzen bat er darum, wenigstens die Mülleimer zu erhalten. Darüber hinaus betonte Lukner die Wichtigkeit der Rückmeldungen von „Jugend Aktiv“.

„Auch die Jugendlichen brauchen ihren Platz.“ Petra Romer-Aschenbrenner bezeichnete die Spielleitplanung als „gewinnbringendes Instrument, das die Spielplätze in Biberach auf einem außergewöhnlich hohen Niveau hält“. Sie bat darum, den Spielplatz in der Dunantstraße erst dann aufzugeben, wenn der neue im Baugebiet „Hirschberg“ zur Verfügung steht.

DIN-Norm nicht umsetzbar
Stadtplanungsamtsleiter Roman Adler begrüßte die Anregung zu einem Workshop, der sich mit den Bedürfnissen von Jugendlichen in diesem Bereich befasst. Die von Rudolf Brüggemann angesprochene DIN-Norm sei eine Empfehlung, von der sich die Stadt nicht leiten lassen könne.  Dafür gebe es weder die finanziellen noch die personellen Ressourcen.

Die Nachnutzung der Spielplätze, die aufgegeben werden, müsse im Einzelfall festgelegt werden. In der Regel würden diese zu Grünflächen. „Zu Bauland machen wir solche Flächen ungern, weil wir sie meistens irgendwann wieder brauchen“, sagte Adler.

Für die Fortschreibung der Spielleitplanung sprach sich der Gemeinderat einstimmig aus. Auch dem Abbau der genannten Spielplätze wurde bei vier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen zugestimmt.

Die Broschüre zur Spielleitplanung kann unter www.biberach-riss.de/freiraumplanung abgerufen werden.