12.07.2023

Parkanlage Lindele wird modernisiert

Die Entwurfsplanung für die Sanierung der Parkanlage Lindele steht. Nachdem der Bauausschuss dieser in seiner Sitzung am 26. Juni bereits zugestimmt hatte, folgte am 10. Juli der Gemeinderat. In den kommenden Jahren soll die bestehende Parkanlage modernisiert und attraktiviert werden.
Kleinod Lindele: Die Parkanlage wird umgestaltet und aufgewertet.

Der Bauausschuss hatte sich mit der Vorentwurfsplanung zur Parkanlage Lindele vergangenen Dezember befasst. Seither wurden neben den Bürgern auch verschiedene Nutzergruppen in die Umgestaltung einbezogen.

Die Planung wurde konkretisiert, ohne aber Grundlegendes zu ändern, erklärte Stadtplanungsamtsleiter Roman Adler im Bauausschuss. Zentrales Element ist ein neuer Rundweg im nordöstlichen Teil, der an verschiedenen Stationen zum Erleben der Parkanlage einlädt. Ergänzt wird das Wegenetz durch untergeordnete Nebenwege, die auch das neue Wohnquartier an der Hochvogelstraße anbinden. Die Wege sollen weitgehend wassergebunden sein, nur in Bereichen mit stärkerem Gefälle wird Asphalt eingesetzt.

Der Baumbestand soll laut Adler „so weit es geht“ erhalten bleiben, die Grünstrukturen deutlich gestärkt und ergänzt werden. Am südlichen Parkrand soll ein breiter Gehölzstreifen als optischer und akustischer Puffer zur Wohnbebauung im Juraweg dienen.

Adler verwies auf den grundsätzlichen Nutzungskonflikt zwischen dem Wunsch nach einer attraktiven Parkanlage und den Bedürfnissen der Anwohner. Aufgrund der Bedenken direkter Anwohner bezüglich Vandalismus und Ruhestörung soll die bestehende Polizeiverordnung überprüft werden.

Der bisherige Aussichtspunkt auf dem Wasserwerk soll durch eine Aussichtsplattform in unmittelbarer Nachbarschaft ersetzt werden. Der ehemalige Sportplatz wird als vielfältig nutzbare Wiese in die Gesamtgestaltung eingebunden. Parkplätze soll es künftig noch drei geben, vorbehalten für Menschen mit Behinderung. Bislang sind sechs bis acht Stellplätze vorhanden.

Nicht Teil der aktuellen Planungen ist das bestehende Umkleidegebäude. Für dieses soll im kommenden Jahr ein Nutzungskonzept erarbeitet und 2025 umgesetzt werden. „Die Bausubstanz ist sehr gut, das Gebäude kann man auf jeden Fall weiter nutzen“, erklärte Adler.

Parkplätze sind Diskussionspunkt

Die Gesamtkosten für die derzeitige Entwurfsplanung belaufen sich auf 1,47 Millionen Euro. Eine Förderung soll durch den Bund durch das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ erfolgen. Nicht enthalten sind in dieser Berechnung Kosten in Höhe von 40.000 Euro für die Beleuchtung des Rundwegs und des Verbindungswegs zur Guernsey-Allee. Diese soll mit Bewegungsmeldern versehen werden.

Den Fraktionen war einmal mehr vor allem das Thema Parkplätze ein Anliegen. „Wir warnen, an die Parkplätze ranzugehen“, sagte Günter Warth (FDP), „die Parkmöglichkeiten sind jetzt bereits erschöpft“. Bei den Umkleidekabinen tendiere er zu einem Abriss, so Warth. „Eine sinnvolle Nutzung erschließt sich nicht.“

Waltraud Jeggle (CDU) lobte die vorangegangene Beteiligung der Öffentlichkeit. Die vorgeschlagene Beleuchtung mit Bewegungsmeldern sei auch aus Sicherheitsgründen sinnvoll, auf die Sitzstufen im Bereich der großen Wiese könne aber verzichtet werden. Jeggle stellte den Antrag, dass die Aussichtsplattform erhalten oder eine neue geschaffen wird. Dem wurde später bei zwei Enthaltungen zugestimmt.

Von einem „fürs städtische Klima wertvollen und für die Anwohner wohltuenden Naherholungsgebiet“ sprach Josef Weber (Grüne). Die vorgeschlagene Beleuchtung sei „unnötig“. Weber betonte zudem, dass das Schlittenfahren im Winter auch künftig möglich sein müsse.

Magdalena Bopp (FW) sagte, dass nur drei Behindertenparkplätze nicht infrage kämen. „Auch Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, brauchen Parkplätze.“ Sie stellte den Antrag, dass sechs Stellplätze sowie zusätzlich zwei Stellplätze für Menschen mit Behinderung Bestandteil der Planung sind.

Gabriele Kübler erklärte, dass aus den von der SPD immer wieder gestellten Anträgen, den Bolzplatz zu entwickeln, ein zukunftsgerechtes Konzept entstanden sei, das ihre Fraktion gerne mittrage. Sie hoffe, dass die Anwohner den nun gewählten „Spagat“ akzeptieren. Zum Thema Vandalismus riet sie, zunächst abzuwarten, ob tatsächlich Störungen auftreten. „Die Polizeiverordnung kann dann immer noch angepasst werden.“

Schlittenhang wird berücksichtigt

Baubürgermeister Christian Kuhlmann ordnete die angesprochenen Punkte ein. Details zu einem neuen Aussichtspunkt seien noch nicht konkret und würden in der Ausführungsplanung geklärt. Der Schlittenhang werde berücksichtigt und könne weiterhin genutzt werden. „Eine Parkanlage braucht nicht zwingend Parkplätze“, sagte Kuhlmann außerdem. Der Antrag der Freien Wähler, in Summe acht Parkplätze bereitzustellen, wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt.

Am Ende wurde die Entwurfsplanung – die unter anderem drei Behindertenstellplätze vorsieht – einstimmig gebilligt. Auch der vorgeschlagenen Beleuchtung wurde bei zwei Gegenstimmen mehrheitlich zugestimmt. Ehe es zur Ausschreibung kommt, wird im Bauausschuss die Ausführungsplanung vorgestellt.