24.03.2023

Objekt 13: Ein Streicheisen

Bei der Ausstellung „Biberach in 52 Objekten“, im Rahmen der Heimattage, wird das ganze Jahr über wöchentlich ein neues Objekt im Eingangsfoyer des Biberacher Rathauses ausgestellt, das eine Verbindung zu Biberach hat. Damit können nicht nur die Biberacher, sondern auch Gäste, die Stadt noch besser kennenlernen. Die Objekte werden auch auf den städtischen Social-Media-Kanälen vorgestellt. Vom 27. März bis 2. April ist ein Streicheisen zu sehen.
Im Rahmen der Ausstellung „Biberach in 52 Objekten“ ist ein Streicheisen vom 27. März bis 2. April im Biberacher Rathausfoyer ausgestellt.; © Stadt Biberach

Dieses Jahr feiert die Gerberei Kolesch ihr 300-jähriges Bestehen – und ist damit nicht nur die älteste, sondern auch die letzte Altsämischgerberei Deutschlands. Seit 1723 verarbeitet die Familie Kolesch mithilfe einer der ältesten bekannten Gerbarten Tierhäute zu feinstem Leder, ganz ohne Chemie. Daraus entstehen dann zum Beispiel Hirschlederhosen.

Bevor aus einer Rohhaut fertiges Leder wird, vergeht bis zu einem Jahr. Zuerst werden die Häute eingeweicht und dann in einer Kalkbrühe gelagert, um die Haare und unnötige Hautschichten entfernen zu können. Anschließend werden sie wieder entkalkt, indem sie in den Biberacher Gerberbach gehängt werden. Erst nach diesem dreimonatigen Prozess beginnt das eigentliche Gerben.

Hierbei klopfen Hämmer Fischtran in die Häute, bevor sie wieder getrocknet werden. Dieser Prozess wird über einige Monate hinweg mehrmals wiederholt. Mit dem Streicheisen werden dann unerwünschte Makel von den fertig gegerbten Ledern entfernt, bevor die Häute am Ende noch einmal ausgewaschen werden. Nun ist das Leder nach rund 50 Arbeitsschritten bereit für die Weiterverarbeitung zu Geldbeuteln, Taschen oder Lederhosen.

Alle bisher vorgestellten Objekte der Ausstellung „Biberach in 52 Objekten“ finden sich unter www.heimattage-biberach.de/biberach-in-52-objekten/.