22.03.2024

Fassade am Neubau Haus 2 auf dem Hospitalquartier wird vorvergraut

Der Hospitalrat hat in einer kurzfristig einberufenen Sitzung Mitte März beschlossen, dass die geplante Holzfassade am Neubau Haus 2 auf dem Hospitalquartier mittels eines mineralischen Schutzanstrichs vorvergraut wird. Intensiv hatten die Hospitalräte über das Für und Wider des Schutzanstrichs diskutiert.
Mittels eines mineralischen Schutzanstrichs soll die geplante Holzfassade am Neubau Haus 2 auf dem Hospitalquartier vorvergraut werden.; © Stadt Biberach

Fichten- und Tannenholz aus dem Hospitalwald sind für die geschlossene Fassade am Gebäude vorgesehen, in dem künftig neben einer ambulant betriebenen Pflege-WG mehrere betreute Appartements, die Tagespflege sowie der ambulante Dienst zu finden sein werden.

Ursprünglich hätte diese unbehandelte Holzfassade im Laufe der kommenden zehn Jahre durch Wind und Wetter von selbst nach und nach auf natürliche Weise vergrauen sollen. Ein Vorgang, der vor allem von Hospitalrat Andreas Holland (CDU) befürwortet wurde: „Veränderung ist nichts Negatives, man muss keinen großen Einfluss nehmen“.

Doch dieser Option erteilte der Hospitalrat nach den Ausführungen des Architekten Ulrich Gläser vor einem vorvergrauten Fassadenmuster an der Baustelle mehrheitlich eine Absage. Denn ohne die Vorvergrauung mittels Steinpigmenten besteht laut Architekt die Gefahr von Flecken verursacht durch Pilze und Algen.

Zudem könnten die überstehenden Bleche, die die einzelnen Stockwerke aus Brandschutzgründen voneinander trennen, zu einem unregelmäßigen Nachverdunklungsprozess führen. „Durch den Anstrich wird das Holz in seinen Endzustand gebracht und ist geschützt. Weitere Pflege ist nicht nötig“, versicherte Gläser den Hospitalrätinnen und Hospitalräten.

Skeptisch waren die Rätinnen und Räte hauptsächlich wegen der dunklen Farbe. Sie fürchteten einen dunklen Klotz. Diese Befürchtungen konnte Gläser jedoch weitgehend ausräumen. Loggien auf allen Stockwerken, die in einem hellen Beige gehalten sein werden, lockerten das Gesamtbild wieder auf.

Fragen kamen zudem zum Thema Entsorgung und Reinigung bei Vandalismus. Der Architekt versicherte diesbezüglich, dass das Holz völlig unbedenklich sei. Es handle sich um einen natürlichen mineralischen Anstrich. Auch in Bezug auf möglichen Vandalismus habe der Voranstrich einen Vorteil. Denn so könnten die beschädigten Bretter einfach ausgetauscht werden, ohne dass hinterher ein nennenswerter Farbunterschied sichtbar sei. Diesbezüglich hatte Hospitalrat Uwe Zeller (Grüne) nachgehakt.

Mit zwei Gegenstimmen votierte der Hospitalrat schließlich für die Vorbehandlung der Fassade.