10.04.2024

Erweiterung der Gaisental-Grundschule kommt

295 Schülerinnen und Schüler besuchen im laufenden Schuljahr die überwiegend dreizügige Gaisental-Grundschule. Aufgrund der neuen Baugebiete Hauderboschen und Hirschberg rechnet die Stadt aber in den kommenden Jahren mit deutlich steigenden Schülerzahlen. Bis zu 440 Kinder könnten die dann vierzügige Schule besuchen. Hinzu kommen Kinder der Hortgruppen und der Grundschulkindbetreuung. Die GaisentalGrundschule muss deshalb dringend erweitert werden. Über die konkreten Pläne wurde der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung informiert.
Die Gaisental-Grundschule braucht mehr Platz. Der Gemeinderat hat deshalb eine Erweiterung beschlossen.; © Stadt Biberach

Verena Fürgut, Leiterin des Amts für Bildung, Betreuung und Sport (ABBS), erklärte im Gemeinderat, dass man mit Blick auf die zu erwartenden Schülerzahlen zum Ergebnis gekommen sei, die Schule künftig vierzügig zu betreiben. Die Vierzügigkeit sei auch vom Schulamt und vom Regierungspräsidium bestätigt worden. Insgesamt benötige die Schule bei dieser Entwicklung 16 Klassenräume sowie vier bis fünf Mehrzweck- und Kursräume (Fachräume).

Berücksichtigt werde bei den Planungen auch ein Konrektorat, das es bisher nicht gibt, bei einer Schule dieser Größenordnung aber Sinn mache. Notwendig seien auch weitere Arbeits- und Rückzugsflächen für Lehrkräfte. Zur Schulsozialarbeit – zwei Schulsozialarbeiterinnen sind an der Gaisental-Grundschule gleichzeitig im Einsatz – merkte Fürgut an, dass für diese im Modellraumprogramm des Landes nach wie vor keine Flächen berücksichtigt seien. „Wir halten einen zweiten Raum für Schulsozialarbeit aber für notwendig.“

Anpassungen im Bestand Die Amtsleiterin berichtete, dass es gemeinsam mit der Schulleitung bereits erste Überlegungen gegeben habe, welche Flächen im Bestandsgebäude zukünftig anderweitig genutzt werden könnten, um sinnvolle Nutzungseinheiten und Funktionszusammenhänge zu schaffen. Dadurch würden voraussichtlich in beschränktem Umfang auch Maßnahmen im Bestandsgebäude notwendig.

Zusätzlich zu diesen Optimierungen braucht die Schule einen Erweiterungsbau, der insbesondere auf die fehlenden Unterrichtsund Fachräume für den zusätzlichen Klassenzug sowie die notwendigen Räume für Lehrkräfte zurückzuführen ist.

Zusätzlich steigt durch die wachsende Schülerzahl auch der Bedarf an Sportflächen. Die einteilige Sporthalle der Gaisental-Grundschule ist laut Fürgut bereits heute an der Kapazitätsgrenze angelangt. Das Ausweichen auf andere Sportstätten wie die Malisporthalle oder die Turnhalle der Pflugschule könne zwar eine Übergangslösung sein, „aber dauerhaft funktioniert das nicht“, sagte Verena Fürgut und verwies exemplarisch auf Einschränkungen bei der Stundenplangestaltung und Zeitverluste durch die Busfahrten. „Mittelfristig sollte eine so große Grundschule an ihrem Standort funktionieren.“

Kosten von 7,5 Millionen Euro Deshalb soll nun auf der Fläche zwischen Schule und DFB-Minispielfeld die Schulerweiterung sowie eine neue Gymnastikhalle samt der notwendigen Nebenräume gebaut werden. Diesen Standort westlich der vorhandenen Sporthalle schlagen Schulleitung, ABBS und Baudezernat einstimmig vor.

Für den Umbau im Bestandsgebäude und den Neubau rechnet die Stadt derzeit mit Kosten von rund 7,5 Millionen Euro. Zuschüsse soll es aus der Schulbauförderung (770.000 Euro) und der kommunalen Sportstättenförderung (zwischen 80.000 und 100.000 Euro) geben. Mit dem Entwurf beauftragt werden soll das Biberacher Büro Kull und Woitun. Das Projekt ist schlüsselfertig geplant, die Ausführung in den Jahren 2025 und 2026 vorgesehen.

Durchweg Zustimmung gab es von den Fraktionen. Magdalena Bopp (FW) bekräftigte, dass man den Neubau brauche. Sie warf aber die Frage auf, ob es bei den veranschlagten 7,5 Millionen Euro bleibe, und kritisierte zugleich die ihrer Ansicht nach zu geringen Zuschüsse. Bei der Ausschreibung solle die Bauweise offengelassen werden. Wenn das Gebäude als Holzbau ausgeführt werde, wünsche sie sich einen Herkunftsnachweis des Holzes.

Lutz Keil (SPD) lobte, dass ein solches Projekt mit 7,5 Millionen Euro geschultert werden könne. „Das ist eine bemerkenswerte Leistung.“ Die Förderungen seien aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Für die Schule bedeuteten die Pläne einen „elementaren Entwicklungsschritt“.

Oliver Lukner (FDP) bescheinigte den Ausführungen „einen von der Praxis gedachten Ansatz“. Den zusätzlichen Raum für die Schulsozialarbeit befürwortete er ebenso wie die schlüsselfertige Ausführung. Die Höhe der Zuschüsse sei leider überschaubar.

Von einer „sehr guten Vorlage für die Weiterentwicklung der Gaisental-Grundschule“ sprach Friedrich Kolesch (CDU). Da es um eine langfristige Entwicklung gehe, sei es richtig, das Geld in die Hand zu nehmen und die notwendigen Flächen zur Verfügung zu stellen. Die moderaten Anpassungen im Bestand machten Sinn. „Den Landeszuschuss halten wir für fast lächerlich“, so Kolesch. Er frage sich, wie Gemeinden, die finanziell nicht so ausgestattet seien wie Biberach, ein solches Projekt stemmen. Kolesch bat zudem darum, die Nachbarschaft beim Neubau „mitzunehmen“.

Die Frage, ob es die Baumaßnahme wirklich brauche, sei eindrücklich beantwortet worden, sagte Rudolf Brüggemann (Grüne). Seine Fraktion spreche sich beim Neubau für ein Gründach und wenn möglich eine PV-Anlage aus. Brüggemann erkundigte sich außerdem nach den Unterhaltungskosten und forderte, die notwendige Bebauungsplanänderung schnell auf den Weg zu bringen.

Die Gemeinderäte gaben abschließend ein einstimmiges Votum für alle sechs Punkte des Beschlussantrags.