01.08.2023

Entwicklungsplanung für attraktive Spielplätze

13 Spielplätze hat die Stadt Biberach in den vergangenen fünf Jahren saniert oder neu gebaut. Doch auch in den nächsten Jahren ergibt sich allein aufgrund der Vielzahl an Spielplätzen – 58 Spielplätze, fünf Bolzplätze, ein Skaterplatz, zwei DFB-Minispielfelder – weiterer Handlungsbedarf. Wie mit diesem umgegangen werden soll, ist in der sogenannten Spielleitplanung festgehalten, die dem Bauausschuss vorgestellt wurde.
In den nächsten Jahren sollen unterschiedliche Spielplätze aufgegeben werden, unter anderem in der Dunantstraße.; © Stadt Biberach

Drei große Maßnahmen im Bereich der Spielplätze sind pro Jahr umsetzbar. Deshalb prüft die Stadt nicht nur, wo neue Plätze im Zuge von Neubaugebieten gebaut werden sollten, sondern auch, welche bestehenden saniert werden müssten oder gar aufgegeben werden könnten. Stadtplanungsamtsleiter Roman Adler erklärte im Bauausschuss, dass die Spielleitplanung ein wichtiges Instrument sei, um den aktuellen Stand aufzuzeigen und den weiteren Weg vorzugeben.

16 Plätze sind derzeit im Neubau- und Sanierungsprogramm für die Jahre 2023 bis 2028 berücksichtigt. Den Auftakt machen in diesem Jahr der Spielplatz Rißinsel (Komplettsanierung) und das DFB-Minispielfeld an der Mali-Schule (Sanierung Belag). Im kommenden Jahr sind die Spielplätze Nickeleshalde (Komplettsanierung), Sachsen in Ringschnait (Komplettsanierung), Viehmarktplatz (Neubau) und Hölzle (Teilsanierung) geplant.

Aufgegeben werden sollen in den nächsten Jahren aus unterschiedlichen Gründen die Spielplätze Volmarweg, Klauflügelweg, Unterer Bühl, Birkendorfschule, Neusatzweg und Dunantstraße. Nach Auffassung der Verwaltung gibt es hier entweder eine geringe Auslastung, alternative Spielplätze in der Nähe oder es sind neue Spielplätze in der Nachbarschaft geplant.

Inklusion und Barrierefreiheit

Petra Romer-Aschenbrenner (CDU) bescheinigte den Spielplätzen in Biberach einen „tollen Standard“, die Planungsliste für die kommenden Jahre sei aber „beachtlich“. Sie begrüßte die Überlegungen, einzelne Standorte aufzugeben. Ebenso bestärkte sie die Verwaltung darin, „Spielplätze naturnah und mit wenig Pflegeaufwand zu entwickeln“.

Rudolf Brüggemann (Grüne) beurteilte das Aufgeben von Spielplätzen hingegen als „sehr kritisch“. Er bat zu prüfen, ob im Einzelfall die normgerechte Nähe zu einem Spielplatz noch gewährleistet ist. Brüggemann regte zudem an, generationenübergreifende und inklusive Spielangebote umzusetzen.

Lob gab es von Magdalena Bopp (FW) dafür, dass ihrer Ansicht nach der „Spargedanke“ in der Vorlage auftaucht. Auch sie sprach sich für Bewegungs- und Spielangebote für alle Altersklassen aus.

Gabriele Kübler (SPD) erklärte, dass bei Spielplätzen weniger oft mehr sein könne. Ohnehin müsse Biberach sich vom bisher hohen Niveau verabschieden und den Fokus eher auf naturnahe Gestaltungen legen.

„Die grundsätzlichen Vorstellungen und Ansätze begrüßen wir“, sagte Oliver Lukner (FDP). Standardisierte Ausführungen seien gut und sparten Kosten. Auch Lukner begrüßte den Gedanken zu naturnahen Gestaltungen.

Roman Adler erklärte, die angesprochenen Themen Inklusion und Barrierefreiheit für den weiteren Prozess mitzunehmen. Die Forderung nach generationenübergreifenden Spielmöglichkeiten müsse aber differenziert betrachtet werden. „Spielplätze sind grundsätzlich für Kinder bis 14 Jahren gedacht.“ Ältere stünden als Zielgruppe nicht im Fokus. Das bestehende Spielplatzkataster mit Blick auf Entfernungen nach DIN-Kriterien anzupassen, sei nicht zielführend. Bei neuen Plätzen könne dies berücksichtigt werden.

Nachdem die Mitglieder des Bauausschusses einstimmig für den Entwurf der Spielleitplanung stimmten, werden im nächsten Schritt die Öffentlichkeit und sonstige Nutzer- und Interessensgruppen beteiligt. Im September wird es die Möglichkeit geben, sich im Stadtplanungsamt über den Entwurf der Spielleitplanung zu informieren und Stellungnahmen abzugeben. Nach Auswertung dieser Rückmeldungen wird der Gemeinderat dann die Spielleitplanung beschließen.