11.07.2023

Darum läuft Schützen reibungslos

Unzählige Menschen sorgen Jahr für Jahr für einen reibungslosen Ablauf beim Schützenfest. Auch viele Ämter der Stadt Biberach und deren Beschäftigte tragen ihren Teil zu unbeschwerten Festtagen bei. Allen voran das Ordnungs- und das Baubetriebsamt. Für sie laufen schon Monate vorher die Vorbereitungen für den Höhepunkt im Biberacher Jahreslauf an.
Die Mitarbeitenden des städtischen Baubetriebsamts (v. l. Peter Maier, Andreas Härle, Werner Scheit) sind rund um das Schützenfest vielseitig im Einsatz. Unter anderem beim Aufbau des Lagerlebens. ; © Stadt Biberach

Wenn die Mitglieder der Kommission Verkehr der Schützendirektion sich gemeinsam mit der Polizei und dem Biberacher Ordnungsamt getroffen haben, um zu besprechen, wie der Durchgangsverkehr an den Festtagen gelenkt wird, geht für Andreas Härle die Arbeit erst richtig los. Er arbeitet in der Verkehrssicherung des städtischen Baubetriebsamts. Gemeinsam mit seinen Kollegen stellt er in den Wochen vor dem Fest Verkehrsschilder auf. Um die 500, so schätzt er. Halteverbote, Einbahnstraßen, Umleitungen und mehr. Viele der Schilder sind zunächst abgedeckt oder umgedreht und müssen später sichtbar gemacht werden.

Auch im Bereich des Lagerlebens auf dem Gigelberg herrscht seit Wochen emsiges Treiben. Mitte Juni begann die Holzwerkstatt des Baubetriebsamts mit dem Aufbau. 660 Meter Zaun müssen aufgestellt, 950 Pfähle in den Boden gebracht werden. Was bis vor zehn Jahren noch reine Handarbeit war, kann mittlerweile immerhin mit maschineller Unterstützung erfolgen. Trotzdem, so schätzt ein Mitarbeiter, werde man in diesem Jahr zwei Tage länger brauchen als üblich. Die anhaltende Trockenheit erschwere das Versenken der Pfähle im Boden. Während des Schützenfests gehört dann auch die regelmäßige Kontrolle des Lagerlebens zu den Aufgaben des Baubetriebsamts – seit ein Sicherheitsdienst nachts auf dem Berg unterwegs ist, gebe es in der Regel aber wenig zu reparieren, so der Mitarbeiter.

Sind diese und weitere Arbeiten wie der Tribünenaufbau auf dem Marktplatz bis zu Beginn des Schützenfests erledigt, geht der nächste anspruchsvolle Teil der Festtage für das Baubetriebsamt los. Denn dann müssen Tag für Tag – oder besser Nacht für Nacht – die Innenstadt und der Gigelberg sauber gemacht werden. Welcher Mitarbeitende zu welcher Zeit in welchem Bereich unterwegs ist, regelt der Dienstplan von Baubetriebsamtsleiter Markus Merkle. „Das grobe Gerüst ist jedes Jahr dasselbe“, erklärt er.

Dieses sieht beispielsweise vor, dass am Schützenmontag ab 3.30 Uhr in der Stadt sauber gemacht wird. Flaschen, Glasscherben, Essensreste und was sonst noch achtlos liegen gelassen wurde, muss weg. Mit zwei kleinen und einer großen Kehrmaschine sowie fünf Personen im Handdienst. Ab 9 Uhr zieht der Bunte Festzug durch die Straßen, dann soll nichts mehr an die vorangegangene Nacht erinnern. „Spätestens um 8.30 Uhr müssen wir fertig sein“, sagt Peter Maier, der seit fast 25 Jahren dabei ist und auch in diesem Jahr wieder mit seiner Kehrmaschine unterwegs sein wird. „Wir stehen praktisch immer unter Zeitdruck.“ So geht es auch direkt nach den Festzügen mit Kehren und Aufräumen weiter. Die Umzugsstrecken müssen schließlich zeitnah wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Unliebsame Begegnungen mit Betrunkenen gebe es nachts selten, sagt Maier. Eher sorgten diese dafür, dass andere Nachtschwärmer den Weg für die Kehrmaschine frei machen. Viel kann Peter Maier nach mehr als zwei Jahrzehnten ohnehin nicht aus der Ruhe bringen. Am ehesten noch, wenn die nächste Glasflasche gerade dort zu Bruch geht, wo er erst wenige Augenblicke zuvor saubergemacht hat. Auch auf dem Gigelberg sorgt das Baubetriebsamt für Ordnung und Sauberkeit. Je nach Wochentag starten dort sieben Personen um 5, 6 oder 7 Uhr. Viele weitere Aufgaben wie das Aufstellen der Sitzbänke am Schützendienstag und an Bauernschützen, die Tonübertragung beim Tanz durch die Jahrhunderte, das Biberschießen und der Aufbau der Schützenspiele runden das Tätigkeitsfeld des Baubetriebsamts rund um die festlichen Tage ab.

„Jedes Jahr ein Kraftakt“
„Das Schützenfest ist für uns jedes Jahr ein Kraftakt“, fasst Baubetriebsamtsleiter Merkle zusammen. „An Schützen und beim Winterdienst ist bei uns Hochsaison.“ Im August können die Mitarbeitenden dann ein wenig durchschnaufen. Doch schon im September wartet in diesem Jahr der nächste Höhepunkt: Das zweite große Festwochenende im Heimattagejahr mit dem Landesfestumzug am 10. September.