02.08.2023

18 Sozialwohnungen in der Schweidnitzallee fertiggestellt

Der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft der Stadt Biberach schafft weiteren Wohnraum: In der Schweidnitzallee 23 und 25 sind seit Monatsbeginn 18 öffentlich geförderte Wohnungen bezugsfertig. Familien, Paare und Singles mit Wohnberechtigungsschein, die hier einziehen, profitieren von einer Durchschnittsmiete, die 33 Prozent unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete und damit bei rund 8,80 Euro pro Quadratmeter liegt.
Vertreter der Stadtverwaltung, des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft und von Gurland + Seher Architekten freuen sich über die Fertigstellung der 18 neuen Wohnungen im Baugebiet Hauderboschen. ; © Stadt Biberach

Insgesamt verfügen die beiden Neubauten über eine Wohnfläche von 1.162 Quadratmetern. In den Häusern sind sechs Ein-Zimmer-Appartements mit etwa 42 Quadratmetern Grundfläche entstanden. Außerdem gibt es sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen mit etwa 60 Quadratmetern Wohnfläche, drei Drei-Zimmer-Wohnungen mit 75 Quadratmetern Wohnfläche und für größere Familien drei Vier-Zimmer-Wohnungen mit etwa 90 Quadratmetern Wohnfläche.

Die Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei zugänglich. Alle Wohnungen verfügen über eine Loggia, die als „Zimmer im Freien“ die Wohnbereiche erweitert. Im Norden sind Parkplätze entstanden, die Grünflächen im südlichen Bereich dienen als naturnah gepflanzte Gemeinschaftsfläche.

„Es sind sehr schöne Wohnungen geworden“, sagte Ralf Miller, Erster Bürgermeister und Leiter des Eigenbetriebs, bei der Einweihung. Gekostet hat das Bauprojekt 4,5 Millionen Euro, in Summe gab es von der L-Bank und der KfW rund zwei Millionen Euro Zuschüsse. Letztlich die Grundvoraussetzung, dass der Eigenbetrieb überhaupt vergünstigtes Wohnen anbieten könne, wie Ralf Miller betonte.

Vermietet werden darf für die kommenden 30 Jahre nur an Personen, deren Bedarf an gefördertem Wohnraum mittels Wohnberechtigungsschein nachgewiesen ist. Zusätzlich ist vorgeschrieben, dass der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft Biberach die Miete nach zwei Jahren maximal um fünf Prozent erhöht. Ansonsten verlieren die beiden Mehrfamilienhäuser die staatliche Förderung.

Hohe Energieeffizienz

Um die künftigen Mieterinnen und Mieter auch bei den Nebenkosten zu entlasten, sind die Häuser auf einem sehr hohen energetischen Standard. Für wohlige Wärme sorgt an kalten Tagen hauptsächlich eine Erdwärmepumpe, deren vier Sonden die Energie aus 160 Metern Tiefe beziehen. Unterstützt wird die Wärmepumpe durch eine Photovoltaikanlage mit knapp 30 kW/p. An besonders kalten Tagen springt zusätzlich eine Gastherme ein, die auch die Temperatur des vorgewärmten Wassers anhebt. Insgesamt werden in der hier realisierten Energieeffizienzklasse 55 EE mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt.

Ralf Miller lobte die 30 Firmen, die an Planung und Bau beteiligt waren und allesamt aus der Region kommen. Außerdem bedankte er sich bei der Stadt und dem Gemeinderat für das Zurverfügungstellen des Grundstücks. Das Projekt, bei dem der erste Spaten im Oktober 2021 gestochen worden war, sei in schwierige Zeiten gekommen, erklärte Miller. „Aber der Bedarf auf dem Wohnungsmarkt ist da, deshalb haben wir uns entschlossen, diese beiden Gebäuden trotzdem wie geplant zu verwirklichen.“

Durch hohe Auslastungen der Handwerksbetriebe, Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten von Baumaterialien stiegen die Baukosten gegenüber den ursprünglichen Planungen um insgesamt zwölf Prozent. Bauablauf und Bauzeitplanung wurden trotz der herausfordernden Marktlage gut eingehalten. Einzig Lieferschwierigkeiten der Fenster und ein langwieriges Trocknen des Estrichs im Winter haben dazu geführt, dass sich die Fertigstellung der Gebäude um drei Monate verzögert hat.

Oberbürgermeister Norbert Zeidler gratulierte dem Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft zu diesem gelungenen Neubau, der „vorbildlich und beispielgebend“ sei. 435 Wohnungen seien derzeit in Biberach öffentlich gefördert, es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diese Anzahl weiter zu erhöhen.

Architekt Rolf Gurland vom Biberacher Büro Gurland + Seher dankte den beteiligten Firmen für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Er blickt nicht nur auf den Bauablauf seit Oktober 2021 zurück, sondern auch nach vorne. Das jetzt in der Schweidnitzallee fertiggestellte Wohngebäude werde im Baugebiet Taubenplätzle weitgehend baugleich nochmals umgesetzt. „Ein Schwesternprojekt, in das die jetzt gesammelten Erfahrungen einfließen werden.“