»Biberach in 52 Objekten«: Die Biberacher Rathäuser
Das Herzstück jeder Stadt ist ihr Rathaus. Biberach hat sogar zwei davon: das „alte“ Rathaus, erbaut um 1432 und das „neue“ Rathaus, erbaut zwischen 1497 und 1503, nur knapp 70 Jahre später.
Das alte Rathaus trägt den Beinamen „Neue Metzg“, im Erdgeschoss befand sich nicht wie heute ein Teil der Stadtverwaltung, stattdessen verkauften dort Metzger ihre Ware. Der Rat und das Stadtgericht walteten in den oberen Stockwerken, zwischenzeitlich waren dort auch die Stadtrechnerei, das Bürgergefängnis und die Kriegskasse untergebracht.
Das Erdgeschoss des neuen Rathauses war mit Krämereien und Bäckereien ausgestattet, bis 1782 gab es im zweiten Stock die Schaustube der Weber. Außen in Richtung des Marktplatzes befand sich der Pranger. Heute werden beide Rathäuser vollständig von der Biberacher Stadtverwaltung genutzt.
Der Bau des neuen Rathauses gestaltete sich schwierig: aufgrund des hohen Grundwasserspiegels war der Boden zu moorig, weshalb circa 1.600 Eichenpfähle als Basis in den Grund getrieben wurden. Nach der späteren Absenkung des Grundwasserstands konnten die Pfähle das Gewicht des Rathauses nicht mehr tragen, so dass das Gebäude Anfang der 1980er Jahre ein Fundament erhielt und unterkellert wurde. Rund ein Drittel der Stämme wurde für die Rauten-Kassetten-Decke des Ratsaals weiterverwendet.
Alle vorgestellten Objekte der Ausstellung „Biberach in 52 Objekten“ finden sich unter www.heimattage-biberach.de/biberach-in-52-objekten/.