»Biberach in 52 Objekten«: Christkindle Ralassa
Seit rund 200 Jahren schwebt jedes Jahr am 24. Dezember das Christkindle in Biberach herab.
Seine Anfänge hat der Brauch vermutlich um 1820 herum durch den Apotheker Stecher genommen, der eine Christkindlesfigur aus seinem Fenster herablies. Konditor Ruppert führte diesen Brauch fort und zog in seinem Haus in der Gymnasiumstraße, dessen Fenster mit kleineren Transparenten geschmückt waren, eine beleuchtete Christkindlesfigur an einer Schnur auf und nieder.
Den Kindern aus der Nachbarschaft schenkte er zusätzlich Lebkuchen und anderes Weihnachtsgebäck. Auf Ruppert folgte der Konditor Keller.
Mit der Zeit wurden es immer mehr Kinder, daher übernahm ab 1904 der Hospital zum Heiligen Geist das „Christkindle Ralassa“ und verlegte die weihnachtliche Feier von der Gymnasiumstraße in den Spitalhof.Nachdem auch dieser zu klein wurde, findet das jährliche Spektakel seit 1960 auf dem Marktplatz statt.
Die aktuelle Christkindlesfigur ist rund 60 Jahre alt, 50 Kilogramm schwer und 1,40 Meter lang. Über das Jahr hinweg wird sie beim städtischen Baubetriebshof aufbewahrt und in Stand gehalten.
Heute warten jedes Jahr tausende Menschen nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Marktplatz darauf, dass die Weihnachtsbeleuchtung ausgeht und das Christkindle sich auf seine Reise macht.
Alle bisher vorgestellten Objekte der Ausstellung „Biberach in 52 Objekten“ finden sich unter www.heimattage-biberach.de/biberach-in-52-objekten/.