Aktuelles

Hospitalstiftung wird attraktiver für Forstwirte

Personalmangel bei den Forstwirten: Von neun Stellen im gemeinschaftlichen Forstbetrieb von Hospital und Stadt sind derzeit nur fünf besetzt. Bei der letzten Ausschreibungsrunde war keine Bewerbung eingegangen. Um die Stellen attraktiver zu machen, beschloss der Hospitalrat eine neue Arbeitsentgeltform. Während der bisherige Lohn der Forstwirte monatlich variabel ist und sich an bestimmten Parametern orientiert, gibt es künftig ein verlässliches Entgelt.

Bislang setzt sich der Lohn der Forstwirte gemäß dem Tarifvertrag (TVöD Wald, Gruppe W) aus einem festen Stundenlohn sowie aus einer akkord-abhängigen Komponente zusammen. Diese wird je nach Tätigkeit – Holzernte, Jungwaldpflege, sonstige Arbeiten – unterschiedlich berechnet.

Die höchsten Zuschläge ergeben sich bei der Holzernte durch die tatsächlich monatlich eingeschlagene Menge Holz. Eine Variable, die jährlichen Schwankungen unterliegt und witterungsabhängig ist.

Diese Vorgehensweise ist für den Forstbetrieb zwar finanziell von Vorteil, sorgt aber zugleich dafür, dass Bewerbern kein konkretes Entgelt genannt werden kann. Darüber hinaus sind Lohnabrechnungen für die Sachbearbeiter im Forstamt sehr aufwendig.

Hospitalverwalter Ralf Miller machte im Hospitalrat deutlich, dass es nicht nur um die Positionierung des Hospitals als Arbeitgeber gehe, sondern auch um eine in Zukunft weiterhin funktionierende Waldbewirtschaftung.

Konkurrenzkampf um Fachkräfte

Mit Verweis auf den großen Konkurrenzkampf um die Fachkräfte zwischen Ländern und Städten mit Forstverwaltung sagte er: „Wir haben aktuell einen Nachteil, mit dem wir auf Dauer nicht bestehen können.“ Deshalb sollen die Forstwirte künftig in die Gruppe E eingestuft werden, die ein monatliches festes Entgelt vorsieht. „Für uns ist diese Umstellung finanziell ein Nullsummenspiel“, bemerkte Miller.

Lediglich bei der geplanten Erhöhung der sogenannten Forstzulage müsse mehr Geld in die Hand genommen werden. Diese kommt zum monatlichen Entgelt hinzu und beläuft sich im Tarifvertrag auf 100 Euro brutto pro Monat. Der Hospital wird künftig 350 Euro pro Monat zahlen. Neben diesen Maßnahmen stellt der Forstbetrieb künftig betriebseigene Motorsägen zur Verfügung; bisher wurde eine Motorsägenentschädigung bezahlt.

Die Mitglieder des Hospitalrats sprachen sich einstimmig für die vorgeschlagenen Änderungen aus.
Magdalena Bopp (FW) brachte zum Ausdruck, dass der Hospital als Arbeitgeber mit diesem Schritt hoffentlich wieder konkurrenzfähiger ist. „Auch die Zulage ist berechtigt, Forstwirte sind bestimmt nicht überbezahlt.“

Für Gabriele Kübler (SPD) waren alle genannten Argumente nachvollziehbar. Dass nur sechs der neun Stellen besetzt seien, zeige den Handlungsbedarf deutlich auf. „Durch die Änderungen haben die Forstwirte mehr Konstanz und Verlässlichkeit.“

Die FDP stehe dem Ansinnen ebenfalls positiv gegenüber, sagte Hildegard Ostermeyer. Ohne Forstwirte könne der Wald schließlich nicht wie geplant bewirtschaftet werden und Erträge abwerfen. 

„Wir sind gerne bereit, die Arbeit in unserem Wald zu würdigen und entsprechend zu investieren“, erklärte Andreas Holland für die CDU-Fraktion. Dies sei ein wichtiger Beitrag für die Zukunftssicherung.

Manfred Wilhelm (Grüne) bekräftigte, dass die Umstellung Sinn mache. Er begrüßte zudem, dass ein Schwerpunkt bei der Betrachtung auf der Arbeitssicherheit liegt.

Forstamtsleiter Matthias Eckert kündigte an, auf Grundlage dieses Beschlusses zeitnah die nächsten Stellen auszuschreiben.