Ehrenbürger der Stadt Biberach

Laut Gemeindeordnung kann die Stadt Personen, die sich besonders verdient gemacht haben, das Ehrenbürgerrecht verleihen. Genauso kann das Ehrenbürgerrecht wegen unwürdigen Verhaltens entzogen werden.

Folgende Personen (chronologisch gelistet) haben bisher das Ehrenbürgerrecht der Stadt Biberach verliehen bekommen:

 

 

Christoph Konstantin von Zwerger, 1860

Christoph Konstantin von Zwerger wurde am 16. Dezember 1796 geboren. Er war von 1841 bis 1863 Oberamtsrichter in Biberach und Oberjustizrat. Am ...

Christoph Konstantin von Zwerger wurde am 16. Dezember 1796 geboren. Er war von 1841 bis 1863 Oberamtsrichter in Biberach und Oberjustizrat. Am 13. Januar 1860 wurde er anlässlich der Verleihung des Titels zum Oberjustizrat und für seine "28-jährige segensreiche Wirksamkeit in hiesiger Stadt" zum Ehrenbürger ernannt. Er starb am 17. August 1863.

 

Josef Bader, 1871

Josef Bader wurde am 19. März 1839 in Untersulmentingen geboren. Er erlernte den Beruf des Zimmermanns und heiratete Karolina Hegner aus Lehningen ...

Josef Bader wurde am 19. März 1839 in Untersulmentingen geboren. Er erlernte den Beruf des Zimmermanns und heiratete Karolina Hegner aus Lehningen bei Pforzheim. Später wurde er Unterfeldwebel beim 7. Infanterie-Regiment in Stuttgart.

Am 2. Dezember 1870 kämpfte er in der Schlacht bei Champigny. Zwei Tage vor dieser Schlacht sammelte er alle Kameraden zusammen, da die Offiziere teils gefallen oder verwundet waren und führte die Verbliebenen gegen den Feind in den Kampf. So konnte der Durchbruch des Feindes verhindert werden.

Später erhielt er für seine Tapferkeit das Eiserne Kreuz erster Klasse von Kaiser Wilhelm I. verlie-hen und außerdem die goldene Militärverdienstmedaille vom württembergischen König Karl. Nach dem Krieg, im Frühjahr 1871, zog die Familie dann von Untersulmetingen nach Biberach. Hier wurde Josef Bader wegen seiner Tapferkeit in der genannten Schlacht das Ehrenbürgerrecht der Stadt Biberach am 19.04.1871 verliehen.

Bader erhielt anschließend eine Stelle als Polizeiwachtmeister in Cannstatt und zog im Juli 1872 auch dorthin. Josef Bader verstarb am 20.11.1873 –vermutlich in Cannstatt - an einer Typhuserkrankung.

Adolf Nachbauer, 1872

Adolf Nachbauer, 1872

Adolf Nachbauer wurde am 17. Juni 1808 geboren und war Dekan in Biberach. Die Ernennung zum Ehrenbürger war am 11. Juni 1872. ...

Adolf Nachbauer wurde am 17. Juni 1808 geboren und war Dekan in Biberach. Die Ernennung zum Ehrenbürger war am 11. Juni 1872. Der Grund dafür ist jedoch unbekannt.

 

Franz Friedrich Majer, 1889

Am 19. Juli 1817 wurde Friedrich Franz Christian Majer in Braunsbach-Geislingen geboren und besuchte die Schule in Esslingen und Maulbronn. Er studierte ...

Am 19. Juli 1817 wurde Friedrich Franz Christian Majer in Braunsbach-Geislingen geboren und besuchte die Schule in Esslingen und Maulbronn. Er studierte in Tübingen und heiratete 1844 sein Frau Karoline Gaisberg. Bevor er 1853 als Pfarrer nach Biberach kam hatte er bereits verschiedene Stellen als Pfarrverweser, Pfarrer oder Vikar.

Als er dann 1867 evangelischer Dekan in Biberach wurde, setzte er sich für viele Dinge ein, unter anderem den Ausbau der Diözese, die Erbauung und Gründung von Kirchen, Pfarrhäusern und Schulen. Außerdem übernahm er viele Tätigkeiten für die Öffentlichkeit der Stadt Biberach und engagierte sich in den Armenbehörden der Stadt.
Er war Mitglied und auch Vorsitzender der Stiftungskollegien. Mit der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Biberach am 29. November 1889 verabschiedete sich Majer auch in den Ruhestand. Drei Jahre verbrachte er noch in Biberach, bis er hier starb und auch hier beigesetzt wurde.

 

Prof. Anton Braith, 1891

Prof. Anton Braith, 1891

Anton Braith wurde am 2. September 1836 in Biberach geboren. Seinen ersten Zeichenunterricht erhielt er von Johann Baptist Pflug, welcher Braiths Talent ...

Anton Braith wurde am 2. September 1836 in Biberach geboren. Seinen ersten Zeichenunterricht erhielt er von Johann Baptist Pflug, welcher Braiths Talent entdeckt hatte und dieses auch förderte.

Braith besuchte ab 1851 die Kunstschule in Stuttgart, wo er unter anderem auch bei Karl Joseph Bernhard von Neher sein Studium absolvierte. Im Jahr 1860 zog er nach München, wo er dann Freundschaft mit Mali schloss, welche schließlich auch ein Leben lang andauerte.

1867 besuchte er die Pariser Weltausstellung bei der er im deutschen Pavillon auch eigene Bilder ausstellte. Nachdem Braith Kontakt zur französischen Malschule Barbizon aufgebaut hatte, kreierte er ausschließlich Tiermalerei. Bei der Landesaustellung 1881 erhielt Braith das Ritterkreuz 1. Klasse von König Karl überreicht. Außerdem erhielt er die Ehrenmedaille in Gold während der internationalen Kunstausstellung in München. Leopold von Bayern ernannte Braith 1891 zum Königlichen Professor und wurde später auch Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. Braith hat außerdem bei der Gründung des Kunst- und Altertumsvereins in Biberach mitgewirkt.

Seinen Zweitwohnsitz verlegte Braith durch den Kauf einer Villa nach Biberach, wo Anton Braith auch am 4. August 1891 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Im Jahr 1903 erkrankte er und starb schließlich am 3. Januar 1905 in Biberach. Seinen ganzen Kunstnachlass, der sich jetzt im Braith-Mali-Museum befindet, vermachte er an die Stadt Biberach. Sein Grabdenkmal befindet sich auf dem katholischen Friedhof in Biberach. Außerdem befindet sich im Museumsinnenhof ein Braith-Mali-Denkmal.

 

Dr. Josef Probst, 1899

Dr. Josef Probst, 1899

Josef Probst wurde am 23. Februar 1823 in Ehingen geboren, besuchte dort die Schule und schloss 1840 auch in Ehingen das Abitur ...

Josef Probst wurde am 23. Februar 1823 in Ehingen geboren, besuchte dort die Schule und schloss 1840 auch in Ehingen das Abitur ab. Nach seinem Theologiestudium an der Universität in Tübingen empfing er 1845 die Priesterweihe in Rottenburg. In Schemmerberg war für zwölf Jahre Pfarrer, in Mettenberg für kurze Zeit Seelsorger und anschließend Ortsgeistlicher in Unteressendorf. 1859 wurde er zum Schulinspektor für den Bezirk Biberach ernannt. Probst wurde 1877 die Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen zuteil. Seine Sammlung an Tafelbildern und Plastiken, sowie seine geologisch-paläontologisch-mineralogische Sammlung schenkte Probst dem Museum der Stadt Biberach. Er wurde am 27. Januar 1899 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Sechs Jahre nach seiner Ernennung verstarb Josef Probst in Biberach.

Prof. Christian Friedrich Mali, 1905

Prof. Christian Friedrich Mali, 1905

Christian Friedrich Mali wurde am 6. Oktober 1832 in den Niederlanden geboren, zog aber 1834 mit seiner Familie nach Stuttgart, wo er die ...

Christian Friedrich Mali wurde am 6. Oktober 1832 in den Niederlanden geboren, zog aber 1834 mit seiner Familie nach Stuttgart, wo er die Handwerkskunst Xylographie (Holzschnitzerei) erlernte. 1857 zog Mali nach München, wo er in Anton Braith einen sehr guten Freund fand. Er wurde am 14. April 1905 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt, verstarb jedoch bereits 1906 in München. Auf seinen Wunsch wurde in Biberach neben seinem Freund Anton Braith begrabe. Seinen künstlerischen Nachlass hinterließ er der Stadt Biberach, welche im Museumshof der Stadt später das Braith-Mali-Denkmal errichtete.

Elisabeth Karoline Emma Maria Hecht, 1919

Elisabeth Karoline Emma Maria Hecht, 1919

Elisabeth Hecht ist am 19. Juni 1854 in Weimar geboren und war die Urenkelin von Christoph Wieland und die Schwester von ...

Elisabeth Hecht ist am 19. Juni 1854 in Weimar geboren und war die Urenkelin von Christoph Wieland und die Schwester von Karl Peucer. Am 28. Februar 1919 wurde sie aufgrund ihrer Förderung des Wieland-Museums und dessen Ausbaus, auch durch finanzielle Mittel, zur Ehrenbürgerin der Stadt Biberach ernannt. Sie starb am 2. Januar 1938 in ihrem Geburtsort.

Dr. jur. Karl Peucer, 1919

Dr. jur. Karl Peucer, 1919

Carl Peucer wurde in Bürgel im Osten Deutschlands am 9. November 1843 als Urenkel von Christoph Wieland geboren. Peucer war Förderer und ...

Carl Peucer wurde in Bürgel im Osten Deutschlands am 9. November 1843 als Urenkel von Christoph Wieland geboren. Peucer war Förderer und Mitbegründer des Wieland-Museums und veranlasste Stiftungen und Schenkungen an das Wieland-Museum und an den Kunst- und Altertumsverein. Außerdem war Peucer auch Geheimrat bzw. Justizrat. Er wurde am 28. Februar 1919 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt und verstarb am 25. März 1937 in München, wo er auch beigesetzt wurde.

Gustav Baur, 1920

Gustav Baur, 1920

Gustav Baur wurde am 12.02.1846 in Biberach geboren. Er erlernte bei seinem Vater den Konditorberuf und ging anschließend für ein Jahr in ...

Gustav Baur wurde am 12.02.1846 in Biberach geboren. Er erlernte bei seinem Vater den Konditorberuf und ging anschließend für ein Jahr in die Zeichen- und Modellierschule. Anschließend absolvierte er eine Kaufmannsausbildung und ging auf die Handelsschule in Stuttgart. Daraufhin trat er als Kaufmann in die Firma seines Vaters ein und wurde dort auch Teilhaber.

Im Jahre 1870 heiratete er Sofie Schutz. Gemeinsam hatten sie vier Kinder. Baur war 1. Vorstand des Kunst- und Altertumsvereins der Stadt Biberach. Außerdem hatte er gute Beziehungen zu den Künstlern Anton Braith und Christian Mali.

1919 wurde Baur der Titel des Kommerzienrats vom württembergischen König verliehen. Hier handelt es sich um einen Ehrentitel während des deutschen Reichs, der vor allem an Persönlichkeiten aus der Wirtschaft verliehen wurde. Diesen erhielt man erst nach erheblichen „Stiftungen an das Gemeinwohl“.

Gustav Baur erhielt das Ehrenbürgerrecht am 20.10.1920, weil er nach Malis Tod als Testamentsvollstrecker handelte und dafür sorgte, dass der künstlerische Nachlass von Braith und Mali an die Stadt übergeben wurde. Somit konnte das Braith-Mali Museum überhaupt erst entstehen.

Christian Reinhold Schelle, 1920

Christian Reinhold Schelle, 1920

Am 31. Dezember 1845 wurde Christian Reinhold Schelle in Biberach geboren. Von 1866 bis 1917 war Schelle Teilhaber und zuletzt noch ...

Am 31. Dezember 1845 wurde Christian Reinhold Schelle in Biberach geboren. Von 1866 bis 1917 war Schelle Teilhaber und zuletzt noch Seniorchef der Firma Schelle-Blassneck.

Im Bürgerausschuss war Schelle von 1892 bis 1894 tätig und später dann auch noch für fünf Jahre im Gemeinderat der Stadt Biberach (1904-1909).

Viele Verdienste im kulturellen und künstlerischen Bereich sind Schelle geschuldet. Außerdem war er langjähriges Vorstandsmitglied des Kunst- und Altertumsvereins und auch Gründer und Leiter des Wieland-Museums. Am 22. Oktober 1920 wurde Christian Reinhold Schelle zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Schelle verstarb am 4. September 1930 in Biberach.

Dr. Otto Bockshammer, 1923

Dr. Otto Bockshammer, 1923

Otto Bockshammer wurde am 9. April 1868 in Stuttgart geboren. Bockshammer war Oberregierungsrat in Stuttgart und gründete den Bezirksverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke. Ein ...

Otto Bockshammer wurde am 9. April 1868 in Stuttgart geboren. Bockshammer war Oberregierungsrat in Stuttgart und gründete den Bezirksverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke. Ein unbeugsamer Wille, Ausdauer und Unverdrossenheit bei der ehrenamtlichen Gründung der Werke zeichneten ihn aus. Durch die Gründung der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke wurde die Stadt Biberach zum Hauptsitz des größten Unternehmens der Energieversorgung Oberschwabens. Am 12. August 1923 wurde Otto Bockshammer zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt.

Heinrich Forschner, 1926

Heinrich Forschner, 1926

Heinrich Forschner wurde am 30. Oktober 1853 in Bernhausen geboren und betrieb eine Zahnarztpraxis in Biberach. Von 1900 bis 1904 war er ...

Heinrich Forschner wurde am 30. Oktober 1853 in Bernhausen geboren und betrieb eine Zahnarztpraxis in Biberach. Von 1900 bis 1904 war er im Bürgerausschuss aktiv und von 1910 bis 1919 auch Mitglied des Gemeinderats in Biberach. Er setzte sich stark für die Gründung des Bürgerheims ein und war außerdem Gründer und Mitglied des Kunst- und Altertumsvereins.

Forschner veranlasste namhafte Künstler dazu, dem Museum Biberach Bilder zu schenken. Er war ein Freund von Anton Braith und malte auch selbst. Seine Werke stiftete er ebenfalls dem Museum in Biberach.
Heinrich Forschner wurde am 20. September 1926 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Zwei Jahre später, nämlich am 27. Februar 1928, verstarb Heinrich Forschner in Biberach.

Johann Adam Kuhn, 1930

Johann Adam Kuhn, 1930

In Gruorn, auf der Schwäbischen Alb, wurde Johann Adam Kuhn am 30. Januar 1860 geboren. Er besuchte das Lehrerseminar und war von ...

In Gruorn, auf der Schwäbischen Alb, wurde Johann Adam Kuhn am 30. Januar 1860 geboren. Er besuchte das Lehrerseminar und war von 1885 bis 1925 Lehrer an der Evangelischen Volksschule Biberach. 1907 war Kuhn Mitglied der Schützendirektion und 1921/1922 trat er dem Gemeinderat bei. Kuhn war außerdem Mitglied im Kunst- und Altertumsverein und von 1922 bis 1929 Vorstand der Frauenarbeitsschule. Kuhn war Biberachs Chronist und erstellte Werke wie die Biberacher Chronik, die Biberacher Kriegschronik, einen Führer durch Biberach, Bedeutende Biberacher (1929), die Braith Biographie, und weitere Werke.

Zum Ehrenbürger wurde Kuhn am 28. Januar 1930 ernannt. Nur zwei Jahre später am 12. Februar 1932 verstarb Johann Adam Kuhn in Biberach.

Wilhelm Gustav Gerster, 1931

Wilhelm Gustav Gerster, 1931

Wilhelm Gustav Gerster wurde am 19. Mai 1856 geboren und absolvierte eine kaufmännische und eine technische Ausbildung in Berlin. 1882 gründete ...

Wilhelm Gustav Gerster wurde am 19. Mai 1856 geboren und absolvierte eine kaufmännische und eine technische Ausbildung in Berlin. 1882 gründete Gerster seine gleichnamige Posamentenfabrik in Biberach. Er war Wegbereiter für wirtschaftliche Strukturen in Biberach und schuf viele Arbeitsplätze.

Bis zum heutigen Tag setzt, die von Gustav Gerster übernommene Tradition, den Schulkindern mit Schützenatzen eine Freude zu bereiten, die Familie Gerster fort. Gerster unternahm viele Wohltätigkeiten im sozialen Bereich und machte Stiftungen an die Stadt und das Museum. Am 19. Mai 1931 wurde Wilhelm Gustav Gerster zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Fünf Jahre später, am 20. September 1936, verstarb er.

Prof. Dr.-Ing. h. c. Adolf Pirrung, 1948

Prof. Dr.-Ing. h. c. Adolf Pirrung, 1948

Geboren wurde Adolf Pirrung am 13. Juli 1878 im pfälzischen Bexbach. Nach seinem Abschluss als Diplomingenieur im Bereich Elektrotechnik, arbeitete er in München, ...

Geboren wurde Adolf Pirrung am 13. Juli 1878 im pfälzischen Bexbach. Nach seinem Abschluss als Diplomingenieur im Bereich Elektrotechnik, arbeitete er in München, Augsburg und Stuttgart. 1924 wechselte er nach Biberach und wurde leitender Direktor der Schwäbischen Elektrizitätswerke. Zu Beginn des Dritten Reichs wurde Pirrung als Gegner des Nationalsozialismus „bis auf weiteres beurlaubt“. Er wirkte im Jahr 1939 jedoch bei der Gründung der Energieversorgung Schwaben AG mit und wurde dort 1945 zum Generaldirektor berufen, wo er beim Wiederaufbau und der Sicherung der Stromversorgung maßgeblich mitwirkte.

Er war Gründungsmitglied der CDU im Landkreis Biberach. Adolf Pirrung wurde am 11. Juni 1948 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt und erhielt 1950 den Titel des Ehrendoktors der Technischen Hochschule Stuttgart und ein Jahr später den Titel des Ehrensenators der Technischen Hochschule Karlsruhe. Von der Bunderepublik Deutschland erhielt er, 1952 das Große Verdienstkreuz und vom Land Baden-Württemberg den Titel des Professors, verliehen. Mit der Ernennung zum Ehrensenator der Universität Tübingen ging Pirrung 1953 in den Ruhestand. Er starb am 14. April 1965 in Ochsenhausen und wurde in Edenkoben in der Pfalz beigesetzt.

Otto Fries, 1949

Otto Fries, 1949

Otto Fries wurde am 9. Februar 1869 in Sersheim geboren. Er verlor früh seine Eltern und kam als Schüler nach Biberach, wurde ...

Otto Fries wurde am 9. Februar 1869 in Sersheim geboren. Er verlor früh seine Eltern und kam als Schüler nach Biberach, wurde hier Lehrer und ab 1889 auch erfolgreicher Dirigent mit verschiedenen Gesangsvereinen. Zwischen 1900 und 1917 zog er, nach Abwesenheit, wieder nach Biberach und hatte während dieser Zeit auch mehrere Arbeitsstellen im Umkreis, bis er dann 1917 als Oberlehrer für Turnen an das Progymnasium und die Realschule in Biberach kam.

Vom „Sängerbund Biberach“ übernahm er 1919 die Direktion. Zwei Jahre später trat er in die Schützendirektion als Schriftführer ein und wurde 1934 sogar zum Vorsitzenden gewählt. 1924 wurde Fries zum Oberreallehrer befördert und war seit diesem Jahr bis 1934 Gemeinderat der Stadt Biberach sowie von 1930 bis 1933 stellvertretender Stadtvorstand.
Ein Jahr später trat er mit seinem Lehrerberuf in den Ruhestand. Dieser war aber nicht von langer Dauer, denn während des zweiten Weltkriegs nahm er die Arbeit wieder auf. Zu dieser Zeit engagierte er sich viel ehrenamtlich für das Voranbringen des Schützenfests Biberach. Außerdem förderte er den Ausbau des Progymnasiums und der Realschule zur Vollanstalt sowie den Umbau des Stadttheaters. Anlässlich seines 80. Geburtstags wurde Fries die Ehrenbürgerschaft der Stadt Biberach verliehen, wegen seiner besonderen Dienste für die Öffentlichkeit. Am 8. Juni 1954 verstarb Otto Fries in Biberach.

 

Friedrich Montag, 1950

Geboren wurde Friedrich auch genannt Fritz Montag am 17. Oktober 1875 in Biberach. Nach seiner Ausbildung zum Glaser im väterlichen Betrieb, reiste ...

Geboren wurde Friedrich auch genannt Fritz Montag am 17. Oktober 1875 in Biberach. Nach seiner Ausbildung zum Glaser im väterlichen Betrieb, reiste Montag durch Deutschland, Italien und die Schweiz, wo er jeweils auch arbeitete. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Biberach gründete er 1900 sein eigenes Unternehmen. Er vergrößerte sein Unternehmen durch eine Fensterfabrik und wurde später auch Innungsobermeister der Glaser.

Montag engagierte sich aktiv im Stadtleben. 1909 wurde er erst Vorstand der Turngemeinde und später Ehrenmitglied. In der Schützendirektion lief es ähnlich. Er war auch dort Mitglied und Vorstand und später wieder Ehrenmitglied. Vier Jahre arbeitet Montag aktiv im Bürgerausschuss, sieben Jahre als Bürgerausschussobmann und sechs Jahre engagierte er sich im Gemeinderat. Montag wurde am 17. Oktober 1950 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Er verstarb am 4. Januar 1958 in Biberach.

Wilhelm Leger, 1964

Wilhelm Leger, 1964

Wilhelm Leger wurde am 2. März 1894 in Regglisweiler geboren und besuchte das Gymnasium in Bad Mergentheim und Ehingen. Seine Ausbildung absolvierte ...

Wilhelm Leger wurde am 2. März 1894 in Regglisweiler geboren und besuchte das Gymnasium in Bad Mergentheim und Ehingen. Seine Ausbildung absolvierte er als Verwaltungsbeamter auf dem Bürgermeisteramt in Erolzheim. Während des ersten Weltkriegs war Leger Leutnant und danach Stadtpfleger in Biberach. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs war Leger circa ein halbes Jahr politischer Häftling der Gestapo in Ulm aufgrund des Vorwurfs der Wehrkraftzersetzung und Beleidung der NS-Führung.

Nach seiner Wahl zum Bürgermeister im Jahr 1946 setzte er sich engagiert für den Wiederaufbau der Stadt Biberach nach dem Krieg ein. Durch sein Bemühen um größere Unternehmen anzusiedeln und durch einen effektiven Wohnungsbau trug Leger zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Stadt bei.

Wilhelm Leger wird nach der Ernennung Biberachs zur großen Kreisstadt im Jahr 1962 zum ersten Oberbürgermeister der Stadt. Dieses Amt führte er noch zwei Jahre aus und verabschiedete sich dann in den Ruhestand. Am 2. März 1964 wurde Leger das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen und gleichzeitig zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Leger verstarb am 19. Juni 196 in Biberach und wurde auf dem katholischen Friedhof auch beigesetzt.

Karl Otto Gerster, 1965

Karl Otto Gerster, 1965

Karl Otto Gerster wurde am 6. März 1890, als Sohn von Wilhelm Gustav Gerster, in Biberach geboren. Er besuchte die Realschule, machte ...

Karl Otto Gerster wurde am 6. März 1890, als Sohn von Wilhelm Gustav Gerster, in Biberach geboren. Er besuchte die Realschule, machte dort seinen Abschluss und absolvierte eine Lehre im väterlichen Betrieb (Posamentenfabrik). Nach seiner Lehre trat er in das Unternehmen ein.

Während der Zeit von 1933 bis 1936 war Gerster 1. Vorsitzender der Schützendirektion Biberach, trat jedoch 1936 aufgrund seiner Haltung gegen das NS-Regime zurück. Im 1. und 2. Weltkrieg leistete er den Dienst an der Waffe, geriet in Kriegsgefangenschaft und kehrte wieder nach Biberach zurück. Innerhalb von 60 Jahren trieb er den Ausbau zur größten Posamentenfabrik Deutschlands an und engagierte sich außerdem für das Allgemeinwohl in Form von Geldspenden an den kulturellen Bereich der Stadt Biberach, Geschenke an Waisenkinder oder auch durch seinen Einsatz im karitativen und kulturellen Bereich.

Gerster war Gründungsmitglied der CDU im Landkreis Biberach und später auch Kreisvorsitzender und Ehrenvorsitzender. Im Jahr 1964 wurde er zum Ehrenmitglied der Schützendirektion ernannt, ein Jahr später - am 7. März 1965 - zum Ehrenbürger der Stadt Biberach und außerdem erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Karl Otto Gerster verstarb am 30. Dezember 1967 in Biberach und wurde auf dem evangelischen Friedhof in Biberach beigesetzt.

Carl Kleindienst, 1965

Carl Kleindienst, 1965

Geboren wurde Karl Kleindienst am 13. Januar 1878 in Biberach und besucht hier auch die Realschule. Nach seiner Kaufmannslehre bei der ...

Geboren wurde Karl Kleindienst am 13. Januar 1878 in Biberach und besucht hier auch die Realschule. Nach seiner Kaufmannslehre bei der Feuerwehr-Requisitenfabrik Lieb in Biberach, arbeitete er in Duisburg, Paris und München und erarbeitete sich schnell eine leitende Stellung.

Im Jahre 1930 kehrte die Familie dann zurück nach Biberach und Kleindienst arbeitete bis 1956 bei der Firma Schelle-Blassneck, wo er später auch Teilhaber wurde.

Kleindienst betrieb rege Forschungsarbeit zur Stadt- und Heimatgeschichte und erarbeitete so ungefähr 55 Bände zu diesem Thema, wobei unter anderem die Biberacher Häuserchronik entstand.

Auch sein Engagement in Vereinen war beachtlich, so war Kleindienst von 1937 bis 1959 stellvertretender Vorstand des Museum und auch eine gewisse Zeit Vorsitzender des Kunst- und Altertumsvereins.

Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts erhielt er am 4. Juli 1965 aufgrund seiner großen Dienste um die Heimat- und Familienforschung in Biberach. Außerdem wurde ihm im Januar 1970 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Wenige Monate später – am 12. Juli 1970 – verstarb Karl Kleindienst.

Professor Jakob Bräckle, 1967

Professor Jakob Bräckle, 1967

Jakob Bräckle wurde als fünftes von neun Kindern einer Bauernfamilie am 10. Dezember 1897 in Winterreute geboren. Er hatte eine Gehbehinderung aufgrund ...

Jakob Bräckle wurde als fünftes von neun Kindern einer Bauernfamilie am 10. Dezember 1897 in Winterreute geboren. Er hatte eine Gehbehinderung aufgrund einer misslungen Pockenschutzimpfung in seiner Kindheit.

Bräckle besuchte die Gewerbeschule in Biberach und ging im Jahr 1917 an die Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Ein Jahr später – 1918 – begann er ein Studium in Stuttgart an der Akademie der Bildenden Künste bei Christian Landenberger, Christian Speyer und Heinrich Altherr.

1924 wurde er dann Mitglied der „Stuttgarter Sezession“. Nach seinem Studium kehrte er nach Winterreute zurück und lebte ab 1937 in Biberach im Talfeld. Durch die Bekanntschaft mit Hugo Häring kam er mit den Bildern von Kasimir Malewitsch in Kontakt, wodurch sich seine Maltechnik, Ende 1940, änderte.

Am 17. Dezember 1967 erhielt Jakob Bräckle das Ehrenbürgerrecht der Stadt Biberach verliehen. 1970 erhielt Bräckle noch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen und 1982 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Im Jahr 1977 wurde er durch das Land Baden-Württemberg zum Professor ernannt.

Jakob Bräckle verstarb am 29. Oktober 1987 in Biberach.

Eugen Schelle, 1971

Eugen Schelle, 1971

Eugen Schelle wurde am 9. Juni 1891 in Biberach geboren. Nach seiner dreijährigen Lehre in der Biberacher Feuerwehrgerätefabrik lebte er für zwei Jahre ...

Eugen Schelle wurde am 9. Juni 1891 in Biberach geboren. Nach seiner dreijährigen Lehre in der Biberacher Feuerwehrgerätefabrik lebte er für zwei Jahre in Paris. Später trat er in das väterliche Geschäft Schelle-Blassneck ein und leitete dieses auch bis zu deren Auflösung im Jahr 1956.

Von 1940 bis 1972 leitete Schelle das Wieland-Museum, war von 1946 bis 1961 in der Schützendirektion tätig und war außerdem am Aufbau des Wieland-Archivs beteiligt.

Eugen Schelle wurde 1966 das Bundesverdienstkreuz verliehen und am 9. Juni 1971 wurde er aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements auf dem Gebiet der Wieland-Forschung zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Ein Jahr später, am 10. November 1972, verstarb Eugen Schelle.

Dr.-Ing. E. h. Hans Liebherr, 1975

Dr.-Ing. E. h. Hans Liebherr, 1975

Der Unternehmer Hans Liebherr wurde am 1. April 1915 in Kaufbeuren geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Kirchdorf an der Iller, ...

Der Unternehmer Hans Liebherr wurde am 1. April 1915 in Kaufbeuren geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Kirchdorf an der Iller, wo er auch bis 1928 die Volksschule besuchte.

Er absolvierte eine Ausbildung im elterlichen Baugeschäft und schloss danach seine Prüfung zum Baumeister in Ulm ab. Nach seinem Kriegsdienst erfand er den ersten mobilen Turmdrehkran. Durch den Bau von Fabrikhallen ab dem Jahr 1953 schuf Liebherr nach dem zweiten Weltkrieg viele Arbeitsplätze in der Region. Die Hauptverwaltung verlagerte er 1956 von Biberach in seinen Heimatort Kirchdorf, von wo aus er dann auch weltweit expandierte.

Liebherr wurde 1964 die Ehrendoktorwürde der RWTH Aachen verliehen und 1974 wurde er zum Ehrensenator der Universität Karlsruhe ernannt. Zum Ehrenbürger der Stadt Biberacher wurde Liebherr am 20. Mai 1975 ernannt und erhielt elf Jahre später sogar noch das Große Verdienstkreuz der BRD. Hans Liebherr verstarb ab am 7. Oktober 1993 in La Tour-de-Peilz in der Schweiz, wurde dann aber in seinem Heimatort Kirchdorf begraben. 1999 wurde die Hans-Liebherr-Stiftung gegründet.

Senator Prof. Dr. h. c. Hugo Rupf, 1983

Senator Prof. Dr. h. c. Hugo Rupf, 1983

Hugo Rupf wurde in Poppenweiler am 12. August 1908 geboren. Er besuchte das Gymnasium und begann daraufhin eine Banklehre in Biberach und ...

Hugo Rupf wurde in Poppenweiler am 12. August 1908 geboren. Er besuchte das Gymnasium und begann daraufhin eine Banklehre in Biberach und war dort bis 1928 Angestellter. In Frankfurt studierte er Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und arbeitete danach bei der Firma Voith in Heidenheim.

1958 wurde er Vorstandsvorsitzender bei der Firma Voith, wo er 1973 zum Aufsichtsrat wechselte und dort den Vorsitz inne hatte. Im Jahr 1978 kam es zur Gründung der Hugo-Rupf-Stiftung Biberach. Rupf erhielt viele verschiedene Auszeichnungen des Landes Baden-Württemberg und der BRD. Außerdem war er Ehrenmitglied in der Schützendirektion Biberach.

Er unternahm großzügige Spenden an soziale und kulturelle Einrichtungen in Biberach. Hugo Rupf wurde am 2. Juli 1983 zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt. Am 27. Januar 2000 verstarb Rupf und wurde in Heidenheim beigesetzt.

Bruno Frey, 1993

Bruno Frey, 1993

Bruno Frey wurde am 30. August 1920 in Biberach geboren und bestand dort auch 1938 sein Abitur. Während des zweiten Weltkriegs ...

Bruno Frey wurde am 30. August 1920 in Biberach geboren und bestand dort auch 1938 sein Abitur. Während des zweiten Weltkriegs geriet er ein Jahr lang in Kriegsgefangenschaft und kehrte 1946 zurück.

Noch im selben Jahr begann er sein Jurastudium an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg, wo er 1948 sein Staatsexamen machte und 1950 sein Studium als Jurist abschloss. Für einen kurzen Zeitraum war Frey als Jurist am Oberlandesgericht Kiel beschäftigt, übernahm jedoch dann eine Maschinenfabrik bei Hanau. Außerdem beteiligte er sich an verschiedenen Firmen in Deutschland und Spanien.

Zu dieser Zeit meldete er seinen Zweitwohnsitz in Birstein bei Frankfurt an. 1982 wurde Frey mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen für seine Unterstützung sozialer und karitativer Einrichtungen ausgezeichnet. Er engagierte sich finanziell für das kulturelle und soziale Leben von Kindern und Jugendlichen im Landkreis Biberach. 1989 wirkte er mit beim Stiftungs- und Schenkungsvertrag, welcher die Finanzierung des Neubaus der Musikschule und den weiteren Betrieb erst ermöglichte. Zur Einweihung der Musikschule 1991 schenkte er dieser einen Steinway-Konzertflügel.
Frey stiftete 1993 den Bruno-Frey-Musikpreis der Jugendmusikschule Biberach und den Bruno-Frey-Musikpreis der Landesakademie Ochsenhausen. Ebenfalls in diesem Jahr, nämlich am 27. November 1993, wurde Bruno Frey, aufgrund seiner Verdienste um die Allgemeinheit, zum Ehrenbürger der Stadt Biberach ernannt.

In den Jahren 2004 und 2005 kam es zur Gründungen der Bruno-Frey-Stiftungen und zwar in Hannover für musikalisch Hochbegabte und in Biberach für kulturelle und soziale Zwecke. Nach seinem Tod, am 23. Februar 2005, wurde er auf dem Stadtfriedhof Biberach begraben.

Claus-Wilhelm Hoffmann, 1994

Claus-Wilhelm Hoffmann, 1994

Claus-Wilhelm Hoffmann wurde am 14. Oktober 1932 in Stuttgart, als Sohn des Direktors der Landesbibliothek, geboren. Er besuchte die Waldorfschule und schloss ...

Claus-Wilhelm Hoffmann wurde am 14. Oktober 1932 in Stuttgart, als Sohn des Direktors der Landesbibliothek, geboren. Er besuchte die Waldorfschule und schloss diese mit dem Abitur ab. Er begann ein Studium in Bonn, schloss dann jedoch mit dem Juristentitel in Tübingen ab. Später arbeitete er als Richter in Crailsheim, Ravensburg und Berlin.
Am 14. Juni 1964 stellte sich Hoffmann zur Wahl zum Oberbürgermeister in Biberach. Aufgrund eines Gerichtsverfahrens, das ein Mitbewerber zur Oberbürgermeisterwahl eingeleitet hatte, konnte Hoffmann erst nur als Amtsverweser vom Gemeinderat bestellt werden. Erst zwei Jahre später konnte er formal richtig als Oberbürgermeister eingesetzt werden. Mit 32 Jahren war Hoffmann damals Deutschlands jüngster Oberbürgermeister. Hoffmann setzte sich unter anderem engagiert für die Erbauung der Stadthalle ein.

Im Frühjahr 1994 legte er sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Biberach nieder. Aufgrund seiner 28-jährigen Dienstzeit als Oberbürgermeisterwurde er am 25. März 1994 zum Ehrenbürger ernannt. Im Jahr 2000 wurde er dann auch zum Ehrenmitglied des Rotary Clubs Schweidnitz-Waldenburg ernannt und 2002 wurde ihm die Staufer-Medaille verliehen. Seit 2014 leitet Hoffmann den Stiftungsvorstand der Bruno-Frey-Musikstiftung.

Friedrich Kolesch, 2002

Friedrich Kolesch, 2002

Sein Abitur schloss, der am 27. September 1929 geborene Albert Friedrich Kolesch, im Jahr 1949 ab. Nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ...

Sein Abitur schloss, der am 27. September 1929 geborene Albert Friedrich Kolesch, im Jahr 1949 ab. Nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in Stuttgart und wegen des Todes seines Vaters übernahm Kolesch mit 24 Jahren die Leitung des Bekleidungshauses Kolesch in Biberach. 1953 war er jüngstes Mitglied der Schützendirektion und ab 1955 bereits Mitglied der Vollversammlung der IHK Ravensburg und Ulm.

1958 war er Teil der Gründung der Reitervereinigung und 1968 Vorsitzender der Schützendirektion, wo er an vielen Neuerungen am Schützenfest beteiligt war. In der Zeit von 1968 bis 1980 war Kolesch Mitglied im Gemeinderat der Stadt, von 1972 bis 2000 im Aufsichtsrat der Volksbank Biberach und von 1982 bis 1999 Präsident der Arbeitsgemeinschaft „Historische Kinder- und Heimatfeste Süddeutschlands“.

Im Jahr 1994 wurde er zum Ehrenvorsitzenden der Schützendirektion ernannt. Kolesch war auch Initiator für die Gründung der Wieland-Gesellschaft und war auch Vorstand dieser. Die Ehrenbürgerwürde wurde Albert Friedrich Kolesch am 12. April 2002 verliehen. Am 23. Dezember 2014 verstarb Kolesch in Biberach.

Albert Arthur Georg Handtmann, 2007

Albert Arthur Georg Handtmann, 2007

Albert Arthur Georg Handtmann wurde am 27. Februar 1927 in Biberach geboren und besuchte hier auch das Gymnasium ab 1937. Während des ...

Albert Arthur Georg Handtmann wurde am 27. Februar 1927 in Biberach geboren und besuchte hier auch das Gymnasium ab 1937. Während des zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1945 aber wieder zurückkehrte. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung des väterlichen Betriebs um begann 1948 ein Studium als Maschinenbauingenieur, welches er 1950 abschloss und alleiniger Geschäftsführer des Betriebs wurde.

Im Jahr 1968 gründete Handtmann die Kunststoffgießerei Elteka. Im selben Jahr wurde er außerdem noch in den Gemeinderat der Stadt Biberach gewählt und war dort auch bis 1974 aktiv tätig. Das Verdienstkreuz am Bande erhielt Arthur Handtmann im Jahre 1978 für besondere Verdienste im wirtschaftlichen und sozialen Bereich.

Er gründete 1989 die A-Punkt Automation und übernahm drei Jahre später auch noch eine Gießerei in Annaberg-Buchholz im Osten Deutschlands. Mit dem Bau eines neuen Verwaltungs- und Produktionsgebäudes für die Kunststoffgießerei Elteka expandierte Handtmann 1996 erneut.

Bei seinem 125. Firmenjubiläum übergab Arthur Handtmann die operative Geschäftsführung an seinen Sohn Thomas Handtmann. Bei dieser Gelegenheit wurde Arthur Handtmann auch die Bürgermedaille verliehen. Das Ehrenbürgerrecht erhielt Handtmann am 27. Februar 2007. Seit der Übergabe des operativen Geschäfts übernimmt Arthur Handtmann die Leitung des Beirats der Handtmann Unternehmensgruppe.

Arthur Handtmann verstarb am 14. April 2018.

Adrian Kutter, 2020

Adrian Kutter, 2020

Adrian Robert Kutter wurde am 21. Februar 1943 in Tegernsee, Kreis Miesbach in Bayern, geboren und verbrachte seine ersten beiden Lebensjahre in ...

Adrian Robert Kutter wurde am 21. Februar 1943 in Tegernsee, Kreis Miesbach in Bayern, geboren und verbrachte seine ersten beiden Lebensjahre in München. 1945 zog die Familie nach Biberach. Er ging in Biberach zur Schule, machte Abitur und eine Ausbildung zum Bankkaufmann.

Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Mannheim, unterbrochen durch Wehrdienst bei der Bundesmarine, kehrte er 1972 nach Biberach zurück und übernahm die Leitung und die Erweiterung der väterlichen Filmtheaterbetriebe.

In den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückten Kutters Kinos, weil er von Anfang an und damit als einer der Ersten dem deutschen Film eine ausgiebige Plattform verschaffte. Unermüdlich holte er Filmemacher nach Biberach. 1979 gründete Adrian Kutter die Biberacher Filmfestspiele. Den Anstoß dazu hatten einige Regisseure des „Neuen Deutschen Films“ gegeben, die Adrian Kutter schon zuvor immer wieder nach Oberschwaben geholt hatte.

Mit wachsendem Bekanntheitsgrad waren Organisation, Vorbereitung und Durchführung nicht mehr alleine zu schultern. Stetig steigende Besucherzahlen – 2018 wurde mit rund 16.000 Besuchern an fünf Festivaltagen ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt -, ein immer aufwändigeres Rahmenprogramm mit einer Filmgala, einem Filmfestbrunch, der Verleihung des Goldenen Bibers oder die Auslobung eines Zuschauerpreises haben die Filmtage zu einem Aushängeschild der Stadt Biberach mit hoher Außenwirkung gemacht.

Für seine Verdienste um den Deutschen Film wurde Adrian Kutter vielfach ausgezeichnet:
Bereits 1983 erhielt Adrian Kutter das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1998 verlieh ihm die Stadt Biberach anlässlich der 20. Filmfestspiele die Bürgerurkunde. 2010 wurde Adrian Kutter mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet und 2017 erhielt er den Ehrenpreis der Kino-Gilde deutscher Filmkunsttheater.

Sieglinde Vollmer, 2022

Sieglinde Vollmer, 2022

Sieglinde Leni Vollmer wurde am 30. November 1924 in Stuttgart geboren. Von 1936 bis 1941 besuchte sie die Mädchen-Realschule in Biberach. Anschließend ...

Sieglinde Leni Vollmer wurde am 30. November 1924 in Stuttgart geboren. Von 1936 bis 1941 besuchte sie die Mädchen-Realschule in Biberach. Anschließend lernte sie auf Wunsch des Vaters Hauswirtschaft im Pensionat „Paulinen Stift“ in Friedrichshafen und ging 1942 auf die Handelsschule nach Ulm. Danach folgten ein Jahr Arbeitsdienst (RAD) und Kriegshilfsdienst (KHD) in der Landwirtschaft in Slowenien. 1943 kehrte sie zurück und arbeitete daraufhin ein Jahr in Ebingen in einem Drogeriemarkt.

Von 1955 bis 1956 besuchte sie eine Dolmetscherschule in München, wo sie Spanisch im Hauptfach lernte. 1962 trat sie als Exportkauffrau in die väterliche Firma ein und übernahm 1964 neben ihrem Bruder Udo Vollmer die Geschäftsführung. 1987 schied ihr Bruder aus dem Unternehmen aus und Sieglinde Vollmer übernahm 1988 als leitende Geschäftsführerin die Verantwortung für das operative Geschäft des Schleif- und Erodiermaschinenherstellers. Seitdem ist Sieglinde Vollmer der eigentliche Faktor für Kontinuität im Biberacher Familienunternehmen Vollmer.

Mitentscheidend für den jahrzehntelangen Erfolg der Firma ist die bereits in den 1960er Jahren vorangetriebene Internationalisierung des Unternehmens. Dabei öffnete Sieglinde Vollmers Mehrsprachigkeit manche Türen und ihre Kompetenz war häufig die Basis langjähriger Geschäftsbeziehungen.

Im Jahr 2003 leitete Sieglinde Vollmer einen Generationenwechsel im Unternehmen ein, der zahlreiche Neuerungen mit sich brachte. Im Zentrum dabei stand eine neue Philosophie weg von der Produktionsfirma hin zum Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.

Im Februar 2008 vereinbarte Vollmer als erstes Unternehmen der Stadt eine Lernpartnerschaft mit der Dollinger Realschule. Seitdem unterstützt die Kooperation die Berufsorientierung der Schüler, vermittelt Praktikumsplätze und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen Auszubildenden und Schülern.

2013 stellte Sieglinde Vollmer mit der Gründung der nach ihr benannten Stiftung die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Der Stiftung gehören 80 Prozent der Unternehmensanteile von Vollmer und damit bildet sie den Rahmen für den dauerhaften Fortbestand des Maschinenbauers sowie die Sicherung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Zudem verleiht die Stiftung seit 2019 alle zwei Jahre den Sieglinde Vollmer Preis. Mit ihm werden Schülerinnen und Schüler, sowie Initiativen ausgezeichnet, die sich außerhalb des regulären Schulunterrichts im MINT-Bereich engagieren. Dabei geht es der Stiftung nicht um die Auszeichnung einzelner Projekte und Forschungsergebnisse, sondern um die dahinterstehenden Jugendlichen und deren Tüftler- und Macher-Leidenschaft.

Für Ihre Verdienste wurde Sieglinde Vollmer 2013 mit der Silbernen Ehrenmedaille der IHK Ulm und 2014 mit der Bürgerurkunde der Stadt Biberach ausgezeichnet.

Thomas Handtmann, 2023

Thomas Handtmann, 2023

Herr Thomas Handtmann wurde am 22. März 1953 geboren. Nach dem Abitur in Biberach, einer Lehre bei der ZF in Friedrichshafen, Wehrdienst ...

Herr Thomas Handtmann wurde am 22. März 1953 geboren. Nach dem Abitur in Biberach, einer Lehre bei der ZF in Friedrichshafen, Wehrdienst und anschließendem Studium in Zürich sammelte er ab 1980 erste berufliche Erfahrungen bei der Firma Liebherr in Kempten. Bereits ab 1982 übernahm er erste Funktionen im elterlichen Unternehmen, unterbrochen durch einen Aufenthalt als Austauschingenieur bei Mitsubishi Electric in Japan. 1987 übernahm Thomas Handtmann die Geschäftsleitung der Armaturenfabrik, bis sich sein Vater Arthur Handtmann 1998 aus der operativen Firmenleitung zurückzog und die Geschäftsführung der Handtmann Holding an seinen Sohn übergab. 2023, im 150. Jahr der Unternehmensgeschichte, hat Thomas Handtmann die Geschicke des Familienunternehmens nun in die Hände der fünften Generation gelegt.

In den insgesamt 25 Jahren, in denen Thomas Handtmann die Unternehmensgruppe geleitet hat, nahm das Unternehmen unter seiner Führung eine beachtliche Entwicklung. Der Umsatz vervierfachte sich, während sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter annähernd verdreifachte. 2020 konnte die Unternehmensgruppe einen investiven Spitzenwert von 125 Millionen Euro verzeichnen. Zudem implementierte er im Unternehmen einen kooperativen, zeitgemäßen Führungsstil. Thomas Handtmann gelang es damit in beachtlicher Weise, die Lebensleistung seines Vaters Arthur Handtmann zukunftsfähig weiterzuentwickeln und damit auch den Unternehmensstandort Biberach nachhaltig zu sichern. Diese Leistung ist umso beachtlicher, als sich Thomas Handtmann mit diversen Krisen konfrontiert sah. 2008 wurde die Wirtschaft weltweit durch die sog. Finanzkrise hart getroffen, 2015 kam es zu Startschwierigkeiten am neu gegründeten Firmenstandort in China, die Corona-Pandemie 2020-22 stellte die Welt vor bis dahin nicht gekannte Herausforderungen und schließlich steht die Firma Handtmann mitten in der Transformation im Automotive-Sektor vom Verbrenner hin zur E-Mobilität.

Ein wesentlicher Schlüssel für die Konsolidierung und Weiterentwicklung des Biberacher Familienunternehmens war die von Thomas Handtmann mit großem strategischem Weitblick vorangetriebene Internationalisierung, die Voraussetzung für weiteres Wachstum des Unternehmens darstellt. Thomas Handtmann gründete internationale Niederlassungen 2009 in Košice (Slowakei), 2015 in Tianjin (China) und 2021 in Kechnec (Slowakei) sowie 2020 bei der Übernahme der Inotec Gruppe aus Reutlingen mit Standorten in Hluk (Tschechien) und Saverne (Frankreich) und 2021 bei der Übernahme des holländischen Vertriebsspezialisten VERBUFA.

Nachhaltigkeit bedeutete für Thomas Handtmann andererseits auch eine solide, zukunftsorientierte Personalpolitik. Er erkannte früh die Bedeutung von Fachkräften und gut ausgebildeten Mitarbeitern für die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens. Die Zahl der jährlichen Ausbildungsplätze stockte er auf 50 auf, zudem wurde 2021 ein modernes Ausbildungszentrum am Standort im Gewerbegebiet Aspach eingerichtet, das ideale und zeitgemäße Voraussetzungen für einen gelungenen Berufseinstieg bietet. Insgesamt legte Thomas Handtmann wie bereits sein Vater großen Wert auf den Kontakt zu den Mitarbeitern. Die Konsequenz: Mittlerweile gibt es nicht wenige Familien mit zwei bzw. drei Generationen von Beschäftigen der Firma Handtmann.

Neben seiner herausragenden unternehmerischen Leistung war Thomas Handtmann auch in weiteren Funktionen und Ehrenämtern tätig. So wirkte er von 1994-99 als Gemeinderat und bekleidete von 2008-2014 das Amt des Vorsitzenden der Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall. Besonders am Herzen lag und liegt Thomas Handtmann die Förderung des Biberacher Simultaneums. Er war Vorsitzender der Bauhütte Simultaneum und hat sich um den Erhalt dieses einzigartigen Baudenkmales hoch verdient gemacht. Zuletzt bat er anlässlich seines 70. Geburtstages anstelle von Geschenken um eine Spende für die Bauhütte. Als gebürtiger Biberacher war und ist Thomas Handtmann zudem ein großer Freund und Förderer des Biberacher Schützenfestes. Vielen noch sehr präsent sind dabei insbesondere seine Diavorträge, die er jedes Jahr im Rahmen des Bauernabends präsentierte.