17.02.2022

Neues digitales Programm im Haus der Archive

2021 haben das Stadtarchiv Biberach und das Wieland-Archiv (Wieland-Stiftung) im Rahmen des Digitalprogramms „WissensWandel“ des Bundes eine Förderung in Höhe von rund 20 000 Euro erhalten, um das digitale Bildungsangebot auszubauen und Teilbestände des Fotoarchivs zu digitalisieren. Das neue digitale Angebot ist nun online verfügbar.
Wieland vor dem Roten Bau

Weil sich das heutige Leben vermehrt im digitalen Raum abspielt, müssen sich auch die Angebote des Kulturbereiches an den Wandel der Zeit anpassen. Das Biberacher Projekt „klein.stark.digital - Das Haus der Archive“ hat zum Ziel, historisch sowie kulturell interessierten Personen unabhängig von Zeit und Ort Informationen zur Biberacher Stadt- und Literaturgeschichte sowie zur Geschichte des Stadtarchivs und Wieland-Archivs zu vermitteln und Teilbestände des Fotoarchivs digital zugänglich zu machen. Insgesamt umfasst die interaktive Plattform drei Bereiche: Spiele, virtuelle Führungen und virtueller Lesesaal.

Den Mittelpunkt des Bereichs „Virtuelle Führungen“ bildet die Führung mit Volker Angenbauer als Wieland durch das Haus der Archive. Christoph Martin Wieland nimmt die Zuschauenden mit auf eine Reise in vergangene Epochen. Auf den Spuren der Archiv- und Literaturgeschichte schlüsselt Wieland die Geschichte des Roten Baus sowie wichtige Wendepunkte der Geschichte des Stadtarchivs Biberach auf und gibt Einblicke in seine schriftstellerische und private Lebenswelt.

Umrahmt wird die virtuelle Führung von sechs verschiedenen Themenvideos. Die Videos „Wer war Wieland?“ sowie über Wielands Verserzählung Musarion und Wielands Shakespeare-Übersetzung setzen sich wissenschaftlich mit literaturhistorischen Fragestellungen auseinander. Die Videos „Wie kommen Dokumente ins Stadtarchiv?“, „Wie werden Bilder archiviert?“ und „Wie funktioniert Familienforschung?“ geben facettenreiche Einblicke in die Arbeit des Stadtarchivs Biberach. Hierfür fanden im Juli 2021 die Dreharbeiten in Biberach statt.

Die Führung durch das Haus der Archive sowie die sechs Themenvideos können ebenfalls als Hörfassung aufgerufen und abgespielt werden. Den Erzähltext spricht Susanne Maier, Leiterin der Jugendkunstschule Biberach. Die virtuelle Führung sowie die Themenvideos und die dazugehörigen Hörfassungen wurden in Zusammenarbeit mit Ecki Diehl von der Firma Elan-Film produziert.

Im Bereich „Spiele“ stehen vier unterschiedliche Spiele: Puzzle, Wortlückenspiel, historisches Stadtquiz und Wortneuschöpfung zur Verfügung. Hier kann Stadt- und Literaturgeschichte spielerisch erkundet werden. Entwickelt wurden die Spiele in Zusammenarbeit mit Neulandsoftware aus Augsburg.
Der Bereich „Virtueller Lesesaal“ ermöglicht den Zugang zu digitalem bzw. digitalisiertem Archiv- und Kulturgut. Hier kann in „Wielands virtueller Bibliothek“ geschmökert werden.

Das Haus der Archive beinhaltete ebenfalls die Digitalisierung eines Teils des Fotoarchivs. Insgesamt wurden 5933 Fotografien, Negative, Dias und Glasplatten fachgerecht digitalisiert. Historische Abbildungen sind wichtige Zeitzeugnisse, weil diese einen einzigartigen Blick in die Vergangenheit ermöglichen. Jedoch befindet sich das analoge Bildmaterial auf sehr empfindlichen Trägermaterialien. Jede Art von Benutzung beschleunigt und begünstigt den (bereits eingesetzten) Zerfallsprozess. Durch die Digitalisierung wird die dauerhafte Erhaltung der Originale sichergestellt sowie die Benutzung und Bereitstellung erleichtert. Umgesetzt wurde die Digitalisierung der Fotosammlung durch den Digitalisierungsdienstleister Scamitec-Esslingen.

Das Stadtarchiv und Wieland-Archiv werden in den nächsten Jahren das digitale Bildungsangebot kontinuierlich erweitern. Neue Themenvideos werden im Bereich des „Virtuellen Lesesaals“ entstehen, innovative Spiele für den Bereich „Spiele“ entwickelt, neue Digitalisate im „Virtuellen Lesesaal“ zur Verfügung gestellt und weitere Archivbestände digitalisiert. Die virtuellen Führungen und die Digitalisierung von 5933 Fotos bilden im digitalen Transformationsprozess den Anfang- und nicht den Endpunkt.

Das neue digitale Angebot ist unter https://interaktiv.haus-der-archive.de online verfügbar.

 

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