Neue Sonderausstellung im Museum: »Hugo Häring. Die Welt ist noch nicht ganz fertig«
Neben realisierten Bauten, wie den Häusern in Biberach und dem Gut Garkau am Pönitzer See in Ostholstein, das als sein architektonisches Hauptwerk gilt, tat sich Häring insbesondere als Theoretiker hervor. Seine Schriften zum „Neuen Bauen“ gelten als wichtige Grundlage eines Bauens, das er als „organhaft“ verstanden haben wollte. In seinen Entwürfen verfolgte Häring das Ziel, Formen aus sich selbst heraus entsprechend den Bedürfnissen der Nutzung zu entwickeln, anstatt sie aus Formprinzipien des Klassizismus abzuleiten, wie sie an Architekturschulen seinerzeit noch immer den Ton angaben.
Härings Fundamentalfragen zum Bauen, mit denen er die traditionelle Architektur zu einem „neuen“ Bauen im Wortsinn revolutionieren wollte, sind programmatisch einfach und können wie folgt zusammengefasst werden: Welcher Funktion soll ein Bauwerk dienen? Welcher Baugrund, welche Materialien stehen zur Verfügung? In welcher Gegend wird der Bau errichtet, welche landschaftlichen Voraussetzungen beziehungswiese Reize bieten sich? Welche Fertigungstechniken sind anwendbar? Wie kann den Bauherren entsprochen werden?
Hugo Härings avantgardistische Position ist nach wie vor aktuell und gerade in den derzeitigen Krisen anschlussfähig. Die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung des Architekten hielt er stets gegenwärtig. Die Ausstellung, die eine Kooperation mit der Hugo Häring Gesellschaft, der Hochschule Biberach und der Akademie der Künste, Berlin, ist, wird kuratiert von Judith Bihr vom Museum Biberach und Matthias Schirren von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau.
Eröffnung am Freitag
Eröffnung ist am Freitag, 10. November, um 19.30 Uhr im Museumsfoyer. Es sprechen Christian Kuhlmann, Baubürgermeister und Vorsitzender der Hugo Häring Gesellschaft, Matthias Schirren, Judith Bihr und Kulturdezernent Jörg Riedlbauer.
Buntes Begleitprogramm
Im Laufe der Ausstellung wird ein buntes Begleitprogramm mit vielfältigen Veranstaltungen angeboten. Infos zum Programm finden sich unter www.museum-biberach.de.