Ausgangssituation

Die Stadt Biberach ist ein prosperierendes wirtschaftsstarkes Mittelzentrum, was sich auch an der großen Zahl von Einpendlern zeigt. Hierdurch kommt es im Stadtgebiet zu einem hohen Verkehrsaufkommen, das bereits heute im innerstädtischen Straßennetz zu den Hauptverkehrszeiten zu Überlastungen führt. Diese Situation wird sich bis 2035 aufgrund der Prosperität und den allgemeinen Entwicklungen nochmals deutlich verschärfen. Diese Entwicklung wird erhebliche Einschränkungen für den KFZ-Verkehr, ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr nach sich ziehen.

Ziel der Verkehrsplanung ist es daher ein strategisches, die Innenstadt vom Verkehr entlastendes Straßennetz aufzubauen. Zentrales Element dieses strategischen Netzes ist der vom Landkreis geplante »Aufstieg B 30«.

Planungsziele

• Reduzierung des motorisierten Individualverkehres in der Innenstadt
• Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität – Stichwort »Mobilitätswende«, Stärkung des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad, Fußverkehr)
• Erhaltung der Leistungsfähigkeit stark belasteter Verkehrsknoten und Streckenabschnitte
• Sicherung der Erreichbarkeit der Innenstadt für den Ziel- und Quellverkehr
• Aufwertung von innerörtlichen Straßenzügen und Freiräumen
• Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse in der Innenstadt, Entlastung der Lärmschwerpunkte
• Vermeidung von Ausweichverkehren
• Förderung eines stetigen Verkehrsablaufs auf niedrigem Geschwindigkeitsniveau
  

Aufstieg B 30

Der Landkreis Biberach plant zusammen mit der Stadt Biberach und der Gemeinde Warthausen den Bau des Aufstiegs B 30 als Verlängerung der Nordwestumfahrung Biberach bis zum Anschluss an die B 30.

Hierzu wurde auf Basis der ausgewählten Trasse eine Machbarkeitsstudie für eine Tunnellösung zum Erhalt des schützenswerten Hangbereichs durchgeführt. Anhand einer Kostenschätzung für die unterschiedlichen Tunnellängen konnte aufgezeigt werden, dass die Führung in einem ca. 900 m langen Tunnel in ähnlichem Kostenrahmen wie die Führung in einem 110 m breiten Einschnitt mit Grünbrücke liegen würde. Daher hat der Kreistag beschlossen, die große Tunnelvariante dem weiteren Planungsprozess zugrunde zu legen.

Die Gesamtkosten betragen nach Kostenschätzung aus dem Jahr 2020 voraussichtlich rund 80 Mio. €. Ziel ist, dass die Maßnahme mit Fördermitteln des Landes nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bezuschusst wird.

Verkehrslenkende Maßnahmen

Die Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs und die gewünschte Stärkung des Umweltverbundes zur Vermeidung des prognostizierten »Verkehrsinfarktes« sowie die Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse sind in der Innenstadt nur unter der Voraussetzung möglich, dass der überörtliche und örtliche Durchgangsverkehr mittels verkehrslenkender Maßnahmen soweit wie möglich aus der Innenstadt hinaus auf das »Strategische Netz« gelenkt wird. Gleichzeitig ist die verkehrliche Wirksamkeit der Maßnahme abhängig von der Umsetzung der verkehrslenkenden Maßnahmen.

Die Stadt Biberach hat daher verschiedene Verkehrsentwicklungsszenarien untersuchen lassen. Die Berechnungen zeigen, dass es mit einem Paket an verkehrslenkenden Maßnahmen möglich ist, eine spürbare Verlagerung des Verkehrs auf das strategische Netz und somit eine hohe Wirksamkeit des B30-Aufstiegs zu erreichen. Hierdurch könnte die Innenstadt und deren Bewohner spürbar entlastet und eine nachhaltige Mobilität gefördert werden.

Folgendes Maßnahmenkonzept wurde erstellt:

Unterlagen

Präsentation Mobilitätskonzept [PDF: 2 MB]

 
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Sonderseite unter https://aufstieg-b30.de.