Wiedervernässung Ummendorfer Ried

Die Wiedervernässung des Ummendorfer Rieds stellt für die Stadt Biberach eine der bedeutsamsten Natur- und Klimaschutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte dar.

Bereits im Jahr 2007 starteten die Planungen für die Wiedervernässung des Ummendorfer Rieds auf einer Fläche von ca. 85 ha durch die Stadt Biberach und die Gemeinden Hochdorf und Ummendorf.

Ziel des Projekts ist die Wiederherstellung eines oberflächennahen Grundwasserspiegels zur Stützung vorhandener, naturnaher Moorreste sowie die Revitalisierung moortypischer Lebensgemeinschaften des durch Torfgewinnung, Vorentwässerung und nicht standortgerechter Aufforstung in großen Teilen gestörten Ummendorfer Rieds. Neben den Zielen des Arten- und Biotopschutzes werden zugleich Verbesserungen der Schutzgüter Boden und Wasser im landschaftlichen Ökosystem und möglichst eine erneute Torfbildung angestrebt.

Durch die Erhaltung des Torfkörpers und durch neue Torfbildung erwächst auch ein herausragender Beitrag zum Klimaschutz. Entwässerte Moore setzen pro Jahr und Hektar bis zu 30 t CO2-frei. Mit der Wiedervernässung werden diese Emissionen mittel- bis langfristig auf Null reduziert. Mit einsetzender Neubildung von Torf wird dann wieder CO2 im Moor abgespeichert. Dabei sind Moore z. B. gegenüber Wäldern die deutlich effektiveren CO2-Speicher (Faktor 20).

Die Maßnahme konnte im Jahr 2021 nach einem intensiven Planungsprozess, der auch ein vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren beinhaltete, umgesetzt werden. Die nächsten Jahre erfolgt ein Monitoring, bei dem die plangemäße Entwicklung der Wiedervernässungsmaßnahme regelmäßig kontrolliert wird.

Unterlagen

Ummendorfer Ried - E30 Maßnahmenplan [PDF: 4.9 MB]