»Nationalsozialismus in Biberach« - Metallsammlung für den Krieg
„Metallspende des deutschen Volkes zum Geburtstag des Führers“ – so hieß der Erlass, der im März 1940 durch Generalfeldmarschall Hermann Göring an die Deutschen ging.
Bereits im Februar war ein entsprechender behördlicher Beschluss ergangen. Ziel der Sammlung war die Stärkung der deutschen Metallreserve für Zwecke der Kriegsführung.
Gesammelt wurde unter anderem Kupfer, Messing, Bronze, Blei und Zinn. Zunächst nur entbehrliche oder ersetzbare Gebrauchs- und Ausstattungsgegenstände.
Vom Brieföffner bis zur Regenrinne war alles dabei. Aber auch Münzgeld, Grabkreuze und Pokale von Vereinen. Später auch Kirchenglocken und Denkmäler.
Laut Verordnung der Nationalsozialisten zur Erfassung der Nichteisenmetalle vom 15. März 1940 musste die Stadt im Juni des gleichen Jahres sowohl alle Gebäudeteile als auch alle zehn und mehr Kilogramm schweren Glocken erfassen und melden.
Die Abnahme und der Abtransport der Glocken erfolgte auf Kosten des Reichs und wurde von der Kreishandwerkerschaft durchgeführt.
Der Stadt Biberach wurde eine angemessene Entschädigung nach Kriegsende zugesichert.
Die Kirchenglocken der Stadtpfarrkirche St. Martin wurden zwar abgenommen und abgeliefert, aber nie eingeschmolzen und zu Rüstungsteilen verarbeitet. Nach Kriegsende wurden die Glocken wieder in der Stadtpfarrkirche aufgehängt.
Weitergehende Informationen hierzu gibt es bei einer der öffentlichen Führungen, zu denen keine vorherige Anmeldung notwendig ist.