13.11.2014

Gemeinderat beschließt Verbesserung der Schulkindbetreuung und genehmigt zusätzliche Stellen

Künftig nicht mehr als 15 Kinder in einer Gruppe

Die Qualität bei der Schulkindbetreuung an den acht Biberacher Grundschulen soll verbessert werden. Der Gemeinderat hat einer entsprechenden Vorlage der Verwaltung zugestimmt.


Der Gruppenteiler bei der Verlässlichen Grundschule (VG) und der Flexiblen Nachmittagsbetreuung (FNB) wird zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2014/15 gesenkt mit der Folge, dass es mehr Gruppen geben wird, entsprechend auch mehr Stellen benötigt werden. In Zahlen ausgedrückt heißt das für die Verlässliche Grundschule 4,21 Stellen mehr (auf insgesamt 10,26), bei der Flexiblen Nachmittagsbetreuung sind es 2,43 Stellen mehr (neu 5,20).Für beide Bereiche zusammen entstehen personelle Mehrkosten in Höhe von rund 105000 Euro.

Mit zunehmender Belegungsdichte nehmen die Probleme mit dem aktuellen Gruppenteiler von 22 (VG) beziehungsweise 20 (FNB) Kindern je Gruppe und Betreuungskraft zu, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Kinder hätten aber ganz unterschiedliche Bedürfnisse, denen sie nachgehen möchten. Die Betreuung von 22 Kindern mit ihren unterschiedlichen Interessen und Aktivitäten sei einer Aufsichtsperson nicht mehr zuzumuten. Die Schulleitungen sowie der geschäftsführende Schulleiter haben sich deshalb für eine deutliche Verbesserung durch Senkung des Gruppenteilers bei den Betreuungsangeboten ausgesprochen. In Fortsetzung der guten vorschulischen Betreuungsmöglichkeiten hat die Verwaltung vorgeschlagen, die Gruppengrößen bei VG und FNB auf 15 Kinder je Betreuungskraft und Gruppe zu senken.

Weder in Förderrichtlinien noch in irgendeinem Regelwerk gibt es Vorgaben für eine Gruppengröße. Also wurde ein Vergleich mit anderen Kommunen bemüht. Das Ergebnis ist breit gefächert und reicht von acht Kindern in einer Gruppe wie in Friedrichshafen über zehn in Ravensburg bis zu 20 Kindern in Ulm oder Giengen.

Die Anzahl der Gruppen in den einzelnen Grundschulen verändern sich nach den aktuellen Zahlen bei der Verlässlichen Grundschule so: Braith-Grundschule von 2 auf vier, Birkendorf-Grundschule von 6 auf 9, Mittelberg-Grundschule von 3 auf 5, Gaisental-Grundschule von 3 auf 5, bei den Grundschulen Stafflangen (von 1 auf 2), Ringschnait (von 1 auf 3), Rißegg (von 2 auf 3) und Mettenberg (von 2 auf 4). Insgesamt erhöht sich die Zahl der Gruppen von 20 auf 35. Bei der Flexiblen Nachmittagsbetreuung hatte bisher jede Schule eine Gruppe. Bei der Braith- und Gaisental-Grundschule sowie der Grundschule Stafflangen bleibt das auch so, die Birkendorf-Grundschule hat künftig 3, die Mittelberg-Grundschule 2, Ringschnait und Rißegg je 2 und mettenberg 3 Gruppen. Insgesamt erhöht sich die Zahl der Gruppen demnach von 8 auf 15. Mit der getroffenen Regelung nähere sich die Schulkindbetreuung an die Standards in den Kindertageseinrichtungen an. In einem Ausblick wird die Frage nach einer Ferienbetreuung für Grundschulkinder aufgeworfen. Die Anfragen nähmen zu.

Elisabeth Jeggle (CDU) war der Meinung, dass die Verkleinerung der Gruppen Kindern und Eltern gut tun würde und sie fand es beachtlich, wie sich Biberach mit dieser freiwilligen Leistung auf einen richtigen Weg gemacht hat. Dass so eine verbesserte Betreuung nicht zum Nulltarif zu haben ist, betonte Gabriele Kübler (SPD) Der Wunsch sei verständlich gewesen, man dürfe es aber nicht nur an Personalkosten, sondern auch an Räumlichkeiten festmachen. Für Steffi Etzinger (FW) gewinnt die Betreuung einen immer höheren Stellenwert, deren Wichtigkeit in der Praxis umgesetzt werden müsse. „Stellenmehrungen sind der richtige Weg“, sagte Johann Späh (Grüne), der gute Betreuung nicht nur für Kinder und Eltern für wichtig erachtete, sondern auch für Firmen. Für Alfred Braig (FDP) sind Verlässliche Grundschule und Flexible Nachmittagsbetreuung „Meilensteine“.