Wohngebäude

Städtebauliche Situation

Der Ort, ganz stadtnah, gab die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Landschaft. Steiles Gelände, im Tal die Stadt gelegen – bergseitig im Norden die Erschließungsstraße. Noch bevor es extrem steil abfällt, wird das Grundstück durch einen Fußweg und eine letzte Baumreihe der Bewaldung begrenzt. Diese Baumwand schließt im Sommer durch dichtes Laub, zu bestimmten Wetterlagen zeigt sich das Alpenpanorama über den Wipfeln. Im Winter gibt sie den Blick frei auf die Stadt. Bei Dunkelheit, wenn die Natur einschwärzt, lebt die Stadt von ihren Lichtern.

Entwurfsgedanken

Elemente der Topographie, wie die Geländeform, der vorhandene Weg, die Aussicht und die Sonne sind es, die die Hausform bestimmen.
Das Haus zur Straße hin ist so niedrig, so unauffällig wie möglich, repräsentiert weder die Persönlichkeit der Bewohner noch die Doktrin der Baubehörde, sondern gibt den Bewohnern auf einfachste Weise die Möglichkeit, ein persönliches naturverbundenes Leben zu führen.
Eine auf der Bergseite über fast die ganze Breite der Parzelle sich erstreckende drei Meter hohe Wand rahmt den Blick für den Ankommenden.
Der Eingangsraum, nach oben offen, als Übergang zwischen draußen und drinnen, zwischen öffentlich und privat. Die Eingangsebene hat drei Zimmer, das sind Nachträume, dazu ein Bad und die Diele.
Der Weg im Haus ist gleichzeitig der Weg am Hang. Licht dient der Führung und Lenkung.

Raumerleben

Die Mitte des Hauses nimmt der Tisch und das Kochen ein. Ein Raum im Raum, der das Schauspiel des Ortes über das große, über zwei Geschosse sich erstreckende Fenster im Süden einfängt, der den Tagesablauf der Familie mit dem Stand der Sonne begleitet. Ein Raum, der sich im Draußen auf der Terrasse wiederholt. Ein Raum, der durch seine Querbeziehung Halt macht am Hang.
Die Wohnebene, durch den Luftraum mit der Mitte des Hauses verbunden, gibt Möglichkeit des Rückzuges.
Die Raumbildung durch die Topographie ermöglicht den Wohnhof mit den sich, unterhalb der Garage und dem Eingangshof, ergebenden Spiel- und Arbeitszimmern im Westen, sowie den Arbeitshof im Osten, mit eigenem Zugang von der Straße.

Material und Farbe

Samtenes Grau des Betons für Innen und Außen zeigt Spuren des Machens, spannt weit. Der Boden wurde mit Eichenholz belegt, der Eingangshof bekam Kieselsteine und drei Bäume, der Wohnhof wurde mit einer wassergebundenen Decke ausgeführt, die Stützmauer soll hangseitig mit Efeu und Clematis einwachsen. Der Obstbaum als Hausbaum wird die Jahreszeiten begleiten, der Baumplatz dem Kinderspiel Schatten spenden, die Wiese wird nur zweimal im Jahr gemäht.

Weitere Details